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Gunter Damisch

Malerei, Papierarbeiten, Skulptur

 GALERIE 422
 26.11.2016 - 05.01.2016

 

Vernissage: am Freitag, 25. November 2016, um 19 Uhr
Zur Ausstellung spricht Mag. Günther Oberhollenzer



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Unsere diesjährige Weihnachtsausstellung widmen wir einem der wichtigsten Vertreter der österreichischen, zeitgenössischen Kunst – Gunter Damisch. Der leider heuer im Frühjahr viel zu früh verstorbene Künstler machte bereits in den frühen 1980er-Jahren als Mitglied der „Neuen Wilden“ mit seinen Arbeiten auf sich aufmerksam. Gemeinsam mit seinen Kollegen Herbert Brandl, Josef Danner, Hubert Scheibl, Otto Zitko und einigen mehr war das Bestreben der Gruppe die Malerei zu erneuern – sich zu einer sinnlich subjektiven Malerei zu bekennen. Seine expressiven, großformatigen Arbeiten machten den Künstler im In- und Ausland bekannt. Zahlreiche Auszeichnungen, wie u.a. der Monsignore Otto Mauer Preis und der Max Weiler Preis wurden ihm bereits in jungen Jahren verliehen.

Seine vorwiegend pastosen und farbintensiven Werke eröffnen einen ganz speziellen Miko- und Makrokosmos, die einen eintauchen lassen in ein utopisches Universum voll Fabelwesen und Traumgebilden. Von unterschiedlichen Perspektiven blickt man auf mannigfaltige Welten. Dort entdeckte man je nach Werkphase Mikroben, Wirbeltierchen und „Steher“. Gleichberechtigt, ohne Zentrum und Mitte, ganz dicht und dann wieder luftiger sind die einzelnen Elemente angeordnet. Das Ganze changiert zwischen Figuration und Abstraktion.

Inspiration für seine Arbeiten holte sich der Künstler in der Philosophie, der Wissenschaft, der Musik, der Literatur und in der Natur. Mit seinem Formenrepertoire, welches sich bereits Anfang der 1980-er Jahre zu entwickeln begann und über die Jahre ausfächerte, schaffte er es ein unvergleichliches Oeuvre zu kreieren. Mit seinen Titeln, wie „Weißortweltweg“, „Nebelfeldwelten-Seitflimmern“ oder „Weltureissteher“ unterstrich er stets das Dargestellte.

Neun Jahre nach Beendigung seines Studiums an der Akademie der Bildenden Künste bei Prof. Maximilian Melcher und Prof. Arnulf Rainer wurde er zum Gastprofessor für Grafik und druckgrafische Medien an die Akademie bestellt. Sechs Jahre später avancierte er bereits zum Ordentlichen Professor. Bis zu seinem Tod war er in dieser Funktion für seine Studenten eine sehr wichtige freundschaftliche, helfende, fördernde und unterstützende Instanz.

Gunter Damisch beschränkte sich nie nur auf ein Medium. Beispielsweise gründete er bereits während des Studiums die Punk-Band „Molto Brutto“ mit der er auch auf Tournee ging. Sein künstlerisches Schaffen manifestiert sich in der Malerei, der Grafik, der Skulptur und der Zeichnung gleichermaßen. In der Ausstellung werden wir einen Querschnitt seines umfangreichen Schaffens präsentieren – von großflächigen Leinwänden zu kleinen bunten Papierarbeiten bis hin zu raumumgreifenden Skulpturen. Vor mehr als einem Jahr begann die gemeinsame Ausstellungsplanung. Leider kann Gunter Damisch die Ausstellung nicht mehr miterleben und aus diesem Grund möchten wir ihm gedenken – als herausragenden Künstler, guten Freund und liebenswerten Menschen. Unser ganz spezieller Dank gilt Maria Damisch für das Zustandekommen der Ausstellung.