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Arnulf Rainer

Salzkammergut

 GALERIE 422
 17.08. - 21.09.2008

 

Vernissage: Samstag, 16.08.2008, 11.00 Uhr
Zur Ausstellung spricht: Mag. Carl Aigner
Direktor NÖ Landesmuseum
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog



Für Arnulf Rainer war das Thema „Salzkammergut“ der diesjährigen oö. Landesausstellung ein willkommener Anlass, erneut (nach Übermalungen alter Salzkammergutdrucke unter dem Titel „Nostalghia“, welche die Galerie422 im Jahr 2000 exklusiv präsentierte) mit dieser seit vielen Jahren vertrauten Landschaft sich auf seine ganz unnachahmliche bildnerische Weise zu beschäftigen.
Doch diesmal hat Arnulf Rainer, der in seinem 79. Lebensjahr noch immer mit einer erstaunlichen Kreativität und mit einem Ideenreichtum sondergleichen zu beeindrucken weiß, neben „klassischen“ Übermalungen seine Palette um das Medium der Fotografie erweitert …. teils um ausgewählte alte Fotografien, die als Vorlage für Übermalungen dienten, teils aber auch um neue, von Arnulf Rainer selbst hergestellte Fotos, die von ihm danach weiter bearbeitet, dabei einzelne Motive zur Deutlichkeit über- bzw. untermalt wurden.
Sämtliche Arbeiten dieser neuen Serie „Salzkammergut“ sind in den Jahren 2007/2008 entstanden und werden nun zum erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Arnulf Rainer

1929 geboren in Baden bei Wien
1940 - 44 Besuch der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt in Traiskirchen
1947 Bei einer Ausstellung im British Council, Klagenfurt, entdeckt er die internationale zeitgenössische Kunst (Paul Nash, Francis Bacon, Henry Moore…) Die ersten Figuren – und Gesichterzeichnungen entstehen.
1947 – 49 Besuch der Staatsgewerbeschule in Villach mit Matura
1948 Beschäftigung mit surrealistischen Revolutionstheorien, die seine Arbeit stark beeinflussen.
1949 Aufnahme an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (verlässt diese wieder am selben Tag). Aufnahme an der Akademie der bildenden Künste in Wien (verlässt diese ebenfalls nach drei Tagen).
1950 Begegnung mit Ernst Fuchs, Anton Lehmden, Arik Brauer, Wolfgang Hollegha und Josef Mikl. Gründung der Hundsgruppe.
1951 Bei der Eröffnung der einzigen Ausstellung der Hundsgruppe in Wien Beschimpfung des Publikums. Nach der Ausstellung Abkehr vom Phantastischen Realismus. Es entsteht das Interesse für Mikrostrukturen und Formenzerstörung. Als Resumée der neu entwickelten Formauflösung entsteht die Fotomappe „Perspektiven der Vernichtung“.
1953 Begegnung mit Monsignore Otto Mauer.
1954 Beginn der ersten Fotoposen.
1959 – 64 Suche nach neuen Formen der monochromen Malerei : figurative Übermalungen.
1966 Österreichischer Staatspreis für Graphik.
1968 Beginn der ersten Grimassenfotos im Fotoautomaten.
1972 Teilnahme an der documenta 5 in Kassel.
1973 Entwicklung der gestischen Hand- und Fingermalerei.
1976 Peter Kubelka dreht den Farbfilm „Arnulf Rainer : Körpersprache“
1977 Teilnahme an der documenta 6 in Kassel. Rainer beginnt, Bilder von Totengesichtern und Totenmasken zu übermalen.
1978 Großer Österreichischer Staatspreis für Malerei, Vertreter Österreichs bei der Biennale Venedig.
1980 Erwerb der Ateliers in Oberösterreich und Bayern.
1981 Rainer wird Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
1982 Hiroshima – Zyklus : Serie von Zeichnungen auf Fotos der zerstörten Stadt. Diese Ausstellung wird in 17 europäischen Städten gezeigt.
1982 Teilnahme an der documenta 7 in Kassel.
1989 Preis des International Center of Photography, New York.
1993 Eröffnung des Arnulf Rainer – Museums in New York.
1995 Emeritierung auf eigenen Wunsch.
2002 Die Pinakothek der Moderne in München widmet Rainer einen Raum, in dem seine Werke permanent gezeigt werden.
2003 Rainer erhält den Rhenus – Kunstpreis für sein Gesamtwerk. Nach Baselitz und Polke ist er der dritte Künstler, der mit diesem Preis geehrt wird. Rainer beginnt zu fotografieren, zuerst um Vorlagen für seine Überarbeitungen zu haben, später werden sie dann nicht mehr übermalt, sondern sind eigenständige Arbeiten.
2004 Ehrendoktorrat der katholischen Fakultät der Universität Münster.
2006 Ehrendoktorat der katholischen Privatuniversität Linz.

Unzählige Ausstellungen und Publikationen im In – und Ausland.
Arnulf Rainer lebt in Wien, Oberösterreich, Bayern und seit 1996 auch auf Teneriffa.