Ausstellungsliste nach Galerien

Andreas Reiter Raabe
Patrick Schmierer
Werner Schrödl

 GALERIE 422
 24.02. - 09.04.2006

 

Vernissage: am Freitag, den 24.02.2006, um 19.30 Uhr
Zur Ausstellung spricht: Hans Peter Wipplinger



Andreas Reiter Raabe
geboren 1960
1985-1990 Studium an der Universität Wien (Philosophie und Volkskunde)
1987-1992 Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien
lebt und arbeitet in Wien und Berlin

Ausstellungen (Auswahl):
Sarah Cottier Gallery, Sydney; Out of the Blue, Sydney College of Arts, Sydney (2001); 180°, Galerie Christine König, Wien (Katalog); Galerie Stadtpark, Krems Austria; Villa Merkel, Esslingen; Franz West und Werkstatt , Hürlimann Areal Zürich (2000); Incontro con Franz West, Centro Civico per l´Arte Contemporanea, Siena; The Space here is everywhere, Villa Merkel, Esslingen; Stripp, Melbourne; Galerie Barbara Claassen-Schmal, Bremen (1999)

(...) In unzähligen Arbeitsschritten werden Lacke ausgegossen und mit einer Karte zu runden Flächen geformt. Teils überlappen sich dabei kontrastreiche Töne von Blau, Gelb und Grau, dann wieder harmoniert ein Braun mit Rosa, oder die Fläche wird vollkommen monochrom überzogen. Doch unabhängig von der Farbigkeit treten in der Überschneidung der einzelnen Schichten Spuren zutage, die dem Bild am Ende eine Linienstruktur einschreiben. Die Ränder der einzelnen Flächen verzahnen sich wie Schnittmengen, deren Abfolge gerade in den monochromen Arbeiten nicht mehr genau lesbar ist. Die biomorphe Grundform erzeugt ein verwirrendes Allover konzentrischer Kreise. Parallel zu diesem Prozess entstehen durch die vom Bildrand der Leinwand abtropfenden Farbmassen auf einer untergelegten Malfläche automatisch "Drippings", die in gleichem Maße ein Abfallprodukt und eine Ergänzung der Farbschichtenbilder produzieren. Es ist ein durch den Akt des Malens kontrollierter Automatismus, der wiederum die Ambivalenz der Zweidimensionalität thematisiert: Beide Bilder entstehen zeitgleich durch eine räumliche Verschiebung des Trägers während der Arbeit im Atelier – was oben auf der Leinwand mit Bedacht geschichtet wird erzeugt auf der darunterliegenden Ebene am Boden die zufälligen Tropfenformationen.

Beide Modelle sind durchaus ein Kommentar auf die Dialektik der abstrakten Malerei, deren Spektrum von Pollocks expressiver Gestik bis zu den monochromen Tafeln eines Barnett Newman reicht und von Reiter Raabe praktisch simultan wiederholt wird. Schon dadurch verweigert er sich einer Vorstellung von Transzendenz, die an den konturlosen Farbraum, ebenso wie im Akt des Drippings als Signatur des Unbewußten, als Ereignis gekoppelt war. Statt dessen wird die Produktion, das allmähliche Konstruieren der Bildfläche, bewußt der Rezeption gegenübergestellt. (...)

Zit.Harald Fricke, Berlin 2000.


Patrick Schmierer
geboren 20.August 1972
Akademie der Bildenden Künste, Wien : Klasse für performative Kunst und Bildhauerei bei Monica Bonvicini
Universität Wien : Philosophie "Der Originalbegriff mit besonderem Hinblick auf die bildende Kunst"
bei Konrad Liessmann

Nomen ist nicht immer omen - dies beweist einmal mehr Patrick Schmierer (geb. 1972 in Grieskirchen).  Nun ist Malerei ohne Pinsel spätestens seit dem Action-Painting Jackson Pollocks ja nichts Neues, und auch Streifen-Gemälde gibt es nicht erst seit Günter Fruhtrunk. Ungewöhnlich aber ist Schmierers Art des Farbauftrages. Mittels Spritzen wird am Oberrand eines Bildträgers (meist Hartfaser- oder MDF-Platten) Acryllack aufgebracht, um dann nur noch das physikalische Gesetz der Schwerkraft wirken zu lassen. Der lotrechte „Lauf der Linie“, so der Titel der Ausstellung, wird so zum beherrschenden Bildelement.
Das Ergebnis sind verschiedenfarbig angelegte vertikale bzw. horizontale Schichtungen. Variationen entstehen durch Drehung des Bildträgers, so dass sich zum Teil Räumlichkeit assoziierende Liniengeflechte ergeben. Dabei wechseln Bilder mit dicht ohne Zwischenräume gesetzten Streifen mit solchen ab, auf denen nur einzelne Linien auf z. T. nicht grundiertem Bildträger platziert wurden. Der nach unten überlaufende „Farbüberschuss“ wird von einer Unterlage, die zur zweiten Bildebene wird, aufgefangen. So entstehen weitere Werke - Schmierer nennt diese „landscapes“ - bei denen noch weniger in den von Naturgesetzen bestimmten Gestaltungsprozess eingegriffen wird.


Werner Schröd
1971 in Vöcklabruck geboren
lebt und arbeitet in Wien.

Auszeichnungen
2001 Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich
1998 Römerquellepreis für künstlerische Fotografie

Einzelausstellungen
2003 „Isolierte Wirklichkeiten“, lukasfeichtner galerie, Wien
Galerie Binz & Krämer, Köln
Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum, Linz (Kat.)
2001 Galerie Feichtner & Mizrahi, Wien
2000 Galerie Feichtner & Mizrahi, Wien
1999 Galerie Lang, Wien

Gruppenausstellungen
2005 Triennale India New Delhi 2005, The Austrian Contribution
2004 „Das Wunder Mensch / Parameter of life, Internationale
Fotokunst“, Museum Moderner Kunst, Passau
„Land in Sicht“, Galerie Schafschetzy, Graz
„Landschaften“, Dokumentationszentrum, St. Pölten
„Grenzen- Entgrenzungen“, Galerie OÖ Kunstverein, Linz
„movements“, Ausstellung im Rahmen des Monats der Photographie,
lukasfeichtner galerie, Wien
2003 Volpinum, Wien
2002 Garten-Kunst, Hermesvilla, Wien
2001 Hipphalle, Gmunden
Galerie Lang, Wien
2000 Galerie feichtner & mizrahi, Wien, Fotokunst International
NÖ Art Frauenbad, Baden, Land“schaffen“
1998 Kunsthalle Krems (Ausstellung der Preisträger des Römerquelle-Kunstwettbewerbs f. künstl. Fotografie)
Galerie Station 3, Wien, Foto Hoch 3