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Melancholie

GALERIE ARCADE
  23.09. - 03.11.2012

 

Vernissage am Samstag, 22. September 2012, um 18:00 Uhr


Ausstellungs und Veranstaltungsprogramm im Herbst 2012

Im Herbst werden im kunstraumarcade zwei Gruppenausstellungen gezeigt zu den Themen
Melancholie und Fern.Weh. Präsentiert werden unterschiedlichste Positionen aus dem Bereich Fotografie, Skulptur, Objekte, Stillleben, Video und Malerei von 10 Künstlern.
Zu den Ausstellungen erscheint ein gemeinsamer Katalog.
Es gibt ein Begleitprogramm mit Lesungen und Musik.

Melancholie –
Andreas Dworak, Elfriede Mejchar, Brigitte Sasshofer, Egon Straszer, Robert Svoboda
Fünf Positionen zum Thema: Fotografie, Skulptur, Objekte, Stillleben, Malerei.
Eröffnung: Samstag, 22. September 2012, 18 Uhr
Ausstellungsende: 3. November 2012
Melancholie – aus dem Griechischen als Überschuss von schwarzer Galle zu verstehen – ist dem Element Erde, dem Herbst, der Blauen Stunde des späten Nachmittags zugedacht. Bis die Melancholie in der modernen Psychologie durch den Begriff Depression ersetzt wurde, war sie über Jahrhunderte auch ein Thema in der Kunst – wie hat sich die Sicht von der Schwere des Gemüts gewandelt etwa seit Dürers Kupferstich?

Andreas Dworak zeigt die Ästhethetik des Verfalls in Form von „gestrandeten“ Schiffswracks in der Lagune von Grado oder romantischer Ruinen in der aus den Anfängen der Fotokunst stammenden Technik des Gummidrucks mit seinen fast monochromen Tonwerten.

Von Elfriede Mejchar werden Fotografien aus der Serie „Im Hotel 1970 – 1984“ gezeigt – Quartiere der Mittelklasse, preisgünstige Fremdenzimmer in bescheidenen Hotels und Gasthöfen, die von herumreisenden Vertretern frequentiert wurden. Mejchar hat über 14 Jahre lang „fotografisch festgehalten“, was ihr an skurrilen Möblierung, absurden Raumsituationen, absurden Mustermix und Geschmacklosigkeiten untergekommen ist. ... Mejchars Hotelzimmer stimmen melancholisch, sind ein Stück Nostalgie.

Brigitte Sasshofers Steinskulptur „sich auf den Kopf stellen“ ist eine Geste der Sehnsucht (nach dem DU, nach dem ANDEREN) und des Vertrauens auf solch ein Wunder, denn der KOPFARM stellt sich tatsächlich auf den Kopf: Der ARM muss aber dran sein, zum Umarmen, falls das Wunder wirklich eintritt….

Egon Straszers verwendet für seine Skulpturen aus der Werkserie „stone-clearing“ Serpentine und Granite. Mittels minutiösen, computergesteuerten Querschnitten des Steins mit Diamantsägen gelingt es ihm, menschliche Figuren im Stein selbst zu formen. Dies geschieht im Spannungsfeld eines Wahrnehmungsspiels von sichtbar – unsichtbar. Je nach dem Blickwinkel des Betrachters wird ein (einsamer, eingeschlossener?) menschlicher Körper dreidimensional auf jeder Seite des Steins einsehbar.

Robert Svobodas neueste Arbeiten sind Miniaturinstallationen, humorvolle Betrachtungen zu tief ernsten Themen. Probleme und Katastrophen werden auf Zigarrenkistengröße reduziert und gleich einem Modell eines Bühnenbildes aufgebaut – mit schwarzem hintergründigem Humor wie in „Kalksburg“ – einer Inszenierung die an melancholische, geniale, trinkfreudige Künstler erinnert.

Samstag, 6. Oktober, 19 Uhr,
Buchpräsentation: Norbert Mayerhofer / S LEBM IS A INSL
Dialektgedichte frei nach Konstantinos Kavafis; Herausgegeben von Robert Svoboda in der Reihe Confusibombus bei art&print, www.artprint.at
Axel Karner / Der rosarote Balkon – (Neuerscheinung Wieser Verlag)
Eine Art Drehbuch über das ländliche Leben mit seinen Brutalitäten, seiner Niedertracht und dem unsäglichen Leiden