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Ingrid Gaier, Waltraud Palme

Zeichnungen

Barbara Kampas

Texte


GALERIE ARCADE
 14.11. - 18.12.2010

 

Vernissage am Samstag, dem 13. November 2010, 18 Uhr.
Ruth Eisenreich liest zur Eröffnung Texte von Barbara Kampas,
die zu den Arbeiten Gaiers entstanden sind.
Kampas hat einen Sommer lang Ingrid Gaiers Arbeiten schreibend begleitet.


Was die Positionen von Ingrid Gaier und Waltraud Palme verbindet, ist das Bemühen um die Vermittlung von Zeit und um die zentrale Erfahrung des Gehens. Visuell wird das Ganze, obwohl sich beide im zeichnerischen Bereich bewegen, völlig unterschiedlich umgesetzt. Ingrid Gaier zeigt die Übernachtungsräume – austauschbar, anonym und ausschnitthaft – in überarbeiteten Fotos. Das Gehen wird eigentlich nur in den „Raststationen“ thematisiert. Waltraud Palme thematisiert die Eindrücke während dem Gehen, flüchtig, transparent-räumliche Skizzen, die Natureindrücke und Gedankenfetzen zu beschreiben suchen.

Die visuellen Arbeiten bilden einen Kontrast, und Barbara Kampas Texte formulieren verbal genau dieses Ausschnitthafte, Flüchtige, das Waltraud Palme in den Skizzen zeigt.

Ingrid Gaier, geb. 1967 in Steyr, lebt und arbeitet in Wien und Steyr. Studien an der Akademie der Bildenden Künste Wien, der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien und der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung, Linz. Lehrtätigkeit in der Abteilung für Textildruck und Textildesign an der Modeschule der Stadt Wien, Hetzendorf; Gastprofessuren, Workshops und Vorträge im In- und Ausland.

„Was sind ideale Räume? Räume, in denen man sich aufhält; die beflügeln, die im Leben wesentliche Momente unterstützen, Arbeiten, Schlafen, Lesen und das sogenannte produktive Nicht(s)tun. Lange bin ich zu so einem idealen Raum gegangen, von Wien zu Fuß über Linz, Salzburg, Innsbruck, Bozen, den Gardasee entlang bis nach Malo, wo ich dann diesen Raum mit Sack und Pack bezog.“

Barbara Kampas, geb. 1958 in Steyr. Lebt und arbeitet als freischaffende Texterin im textfluss Steyr. Zahlreiche Veröffentlichungen und Gebrauchstexte im anonymen Raum. Mitautorin im Sammelband „Das Y im Namen dieser Stadt“, herausgegeben von Erich Hackl und Till Mairhofer.

„Schreiben ist der ideale Fluch, der fort und fort währt, unvollendet bis zu seinem Ende, zu Bruch gegangen Erlösung erstrebend sich ergießt und ergibt und übergibt und im Aufgeben wieder aufersteht im unendlichen Raum der unendlichen Weiten als ein Muss ohne Wiederkehr.“

Waltraud Palme hat seit Beginn ihrer Tätigkeit als Künstlerin im Bereich der Fotografie, Malerei oder Druckgrafik, Formen mit der Schere oder dem Messer ausgeschnitten, die ihr als Schablonen dienten. Die geschnittenen Schablonen dienten als Vorlage, waren Teil der Arbeit. In den letzten Jahren entstanden aus diesen Nebenprodukten, aber auch aus Material, das extra hergestellt wurde, eine Reihe von »Scherenschnittbüchern«. Sie behandeln – oft ironisch – ein Thema oder zeigen eine Folge von Schnitten, in denen Märchenhaftes und Vieldeutiges steckt.