Der Dämon des braunen Gewissens erscheint, unter einem bösen
dunkelblauen Himmel, von Rot beschimpft, der Dämon mit dem
sprechenden Auge, dem heulenden Auge, dem wahnsinnigen Auge. Seine
großen Geheimnisse aufgedeckt, um seine Attribute zu zeigen,
die zweiundvierzig Karten des Schicksalspiels, die man zu erraten
hat, haben wird, Tafeln der Geheimnisse, die den, der nichts begreifen
kann, was immer er auch tut, zum Wahnsinn treiben. Darüber
ein böser blauer Himmel, erbarmungslos, von dem nichts mehr
zu erhoffen ist, der schon gerichtet hat, ein Himmel, der nichts
mehr hören wird, zermalmender Dom über ihm wie das unendliche
Geräusch kleiner harter dröhnender Zimbeln, die ihn taub
machen und ihn zum Schweigen zwingen.
Mit ihren ausdrucklosen und harten Augen, mit ihren steinernen Augen,
die Löcher sind, überwachen zwei Wachtürme, hohe
Anwesenheiten, den großen Hof (und das Land dahinter).
Anderswo leuchtet die morastige Oberfläche.
Vorne (es gibt also in ihm noch Bereiche, die nicht tot sind, die
noch ein wenig "blühen", - oder die es zum Blühen
hinzieht), vorne halten sich etwa vier oder fünf magere Blumen
aufrecht, unsicher, ungesichert, arm, gequält, verlegen...
Arme Blumen.
Henri Michaux, Wind und Staub. (Vents et Poussières). 1962.
Dt.von Hildegard Baumgart. Olten, Walter Verlag, 1965.
Franz VANA, (geb.1951 in Bad Tatzmannsdorf/Burgenland, lebt in
Rauchwart/Burgenland) ist seit 1983 mit der Galerie verbunden.
Seine eigenwillige, narrative Formensprache, eine Verbindung von
Sprache, Erzählung und formalem Malerei-Diskurs macht ihn zu
einem der interessantesten Einzelgängern der österreichischen
Künstler seiner Generation.
Die Ausstellung zeigt Bild-Kompositionen aus den Jahren 1998/99.
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