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Judith Fegerl

non-specific charged ones

GALERIE HUBERT WINTER
 08.04. - 14.05.2016


Vernissage: am Donnerstag, dem 7. April 2016, um 19:00 Uhr

"Gott sei Dank!" rief der Hellseher aus. "Endlich habt ihr das verstanden! In dieser Welt voll Unklarheit und Rätsel, Dämmerung und Trübheit, Seltsamkeit und Irrtum gibt es nur eine untrügliche Wahrheit - die Wahrheit des Charakters!"
Die letzten Zeilen. In: Witold Gombrowicz, Die Besessenen. (1939).
Dt. v. K. Staemmler. München, Hanser, 1989.

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Judith Fegerl, ohne Titel, 2016

Ausgangspunkt für die zweite Einzelausstellung von Judith Fegerl in der Galerie Hubert Winter ist die Fragestellung nach der Spannung im Objekt.

War es in den letzten Ausstellungen oft der Raum selbst, der nicht nur Rahmenbedingung sondern auch Akteur in ihren installativen Interventionen war, so sind es nun ihre Skulpturen und Zeichnungen, die den Raum aufladen. Indem sich ihre Arbeiten lose aufeinander beziehen, erzeugen sie unterschiedliche Energieniveaus durch Verbindungen und Unterbrechungen. Sie verhalten sich zueinander, ohne dass Auslöser und Konsequenzersichtlich wären, sie kreieren ein psychologisches Spannungs- und Bezugsfeld im Raum.
Der Begriff der Spannung ist bei Judith Fegerl aber auch immer technisch zu verstehen:

So wird Stahl mit Elektromagneten zusammen- und aufrecht gehalten, die Zeichnung dient als Bildträger für filigrane Grafitminen, feine, aneinander gelötete Kupferdrähte entlang der Wand aufgespannt erinnern an Stromkreise, werden zu einer oszillierenden Oberfläche.

non-specific charged ones eröffnet einen psychologischen Raum, der Momente der Ungewissheit, des Zögerns greifbar macht. Judith Fegerl artikuliert mit ihren Arbeiten sinnliche Erfahrbarkeit, einen fast vibrierenden Augenblick der Antizipation und ein Verständnis von Zeitlichkeit, wenn man darauf wartet, dass der Magnet versagt.

Judith Fegerl geboren 1977 in Wien; lebt und arbeitet in Wien.