Haben Sie sich auch schon auf Messen oder Kongressen
mit Namensschildern herumgeärgert, die Ihre Seidenbluse gelocht
haben? Passiert es Ihnen manchmal, daß Sie hektisch nach einer
Visitenkarte suchen und entschuldigend in Ihrer Tasche zu kramen
beginnen? Oder haben Sie schon einmal für Ihre Firma ein anspruchsvoll
gestaltetes Namensschild mit Designkompetenz gesucht?
Der Verein V&V&V, Verein zur Förderung
und Verbreitung zeitgenössischer angewandter Kunst, nahm diese
Gestaltungsmängel zum Anlaß und lud KünstlerInnen
ein, sich mit dem Thema Namensschild auseinanderzusetzen.
Das Thema liegt im Grenzbereich zwischen Goldschmiedekunst
und Industrie-Design, also im Grenzbereich zwischen individuellem
und künstlerischem Ausdruck und praktischer-kommerzieller Nutzbarkeit.
Oder anders gesagt: jeder gute Schmuck hat eine Botschaft, ein Namensschild
hat es nur viel eiliger die Botschaft loszuwerden.
Die Ausstellung in der Galerie V&V präsentiert
Ideen, Skizzen, Prototypen und Unikate. Ein Projekt, das viel Gedankenaustausch
und Kommunikation benötigt. Die Entwürfe spielen auf der
ganzen Bandbreite des Themas und reichen von klassischen Schmuckarbeiten
für Businessfrauen über Ready-mades bis hin zu praktischen,
einfachen Lösungen im Sinne von Industriedesign. Auch die Erweiterung
des Themas in Richtung Kleidung (Hemd) und in Richtung Businesstasche
wird vorgeschlagen. Elekronisch programmierbare Namensschilder werden
zeitgemäß diskutiert. Das Thema führt bis zur Auseinandersetzung
mit den Begriffen Identitätswechsel und Identitätserweiterung.
Es entstehen Identityskulpturen für den Körper, die auch
ohne Namenskarte funktionieren und auch anders weiter verwendet
werden können. Namensschilder, die leicht zerlegbar sind und
Identitycards, die an verschiedensten Stellen der Garderobe montiert
werden können. Dabei werden neue Technologien ebenso herangezogen
wie zeitgemäße Materialien. Gearbeitet wird mit Kunststoff,
Digital Design, Edelsteinen, Perlen, Silber etc.
Fotos und eine Kurzinformation zu den Arbeiten der
KünstlerInnen und zur Ausstellung werden ab 25. August 2001
auch im Internet präsentiert: www.grundmann.com/de/un_identity01.html
.Wir freuen uns, wenn Sie unser Ausstellungsprojekt interessiert,
bitten um Vorankündigung sowie Besprechung in den Medien und
laden Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung "Identity"-Namensschilder
am Dienstag, den 28. August 2001, 18Uhr30 in die Galerie V&V
ein. Ansprechpartnerin: Mag. Astrid Klopf-Kellerer Tel.+Fax.: 535
63 34"Identity" - Namensschilder
Ausstellung in der Galerie V&V vom 28. August
bis 8. September 2001
Die teilnehmenden KünstlerInnen:
Karin Bergmayer (A): Künstlerisch innovativ, perfekt und originell
in der Umsetzung entwickelt die Künstlerin den "Messebag"
und erweitert das Thema in Richtung Businesstasche mit integrierter
Identitycard. Eine Tasche, die mit allen "lebensnotwendigen"
Details wie Prospekttasche am Rücken, Identity-ausweishülle,
Schlaufen für Schreibmaterial und der unentbehrlichen Handyhülle
ausgestattet ist.
Katharina Issler/Margrit Linder (CH): Die beiden schweizer
SchmuckkünstlerInnen präsentieren Spiletto, ein Namensschild,
das je nach Größe, Form, Material dem Image einer Firma,
einer Bank, eines Museums, einer Messe oder einer Tagung bzw. einer
anderen Veranstaltung angepaßt werden kann. Die Nadel ist
aus Stahl, Weiss- oder Gelbgold, versilbert, vergoldet, verchromt
oder farbig einbrennlackiert - je nach Position des Trägers.
Das Schild wirkt einmal edel und gediegen, ein ander Mal frech und
farbig. Die Doppelfunktion der Nadel, als Identitycard einerseits,
oder ohne Schild getragen, als Schmuckstück verweist auf die
intensive Auseinandersetzung der beiden KünstlerInnen mit der
Themenstellung.
Magazin, ein tragbarer Visitenkartenhalter für
Messen und Ausstellungen. "Der Visitenkartenhalter besteht
aus gefaltetem und eloxiertem Auluminiumblech; ein Gummiring verhindert
das seitliche Herausrutschen der Karten. Der Behälter ist ein
an der Pochettentasche ansteckbarer Schmuck oder, mit einem Band
versehen, ein Anhänger. Die Visitenkarten sind auf diese Art
schnell zur Hand, ohne daß die Messebesucherin oder der Aussteller
lange in der Tasche wühlen muß" (M.Linder, K. Issler)
Melanie Roth (A): Eine spielerische Komponente im
Umgang mit der Selbstdarstellung ermöglicht die junge Künstlerin
Melanie Roth mit Ihrem Namensschild, das auch gleichzeitig ein konzeptuelles
Schmuckstück darstellt. Ein im Namensschild integriertes Gummiband
läßt im gespannten Moment den Namen der Trägerin
erkennen und die Arbeit endet, wenn der Gummi wieder entspannt wird.
Die Künstlerin spielt damit auch gleichzeitig mit den Assoziationen
von Anspannung-Arbeit und Entspannung-Freizeit.
Georg Schönfeld (A): Der Architekt Georg Schönfeld
bereichert die Ausstellung mit den aktuellen, technischen Entwicklungen
im Bereich Kommunikation. Seine elektronische Identitycard spielt
alle Stücke moderner Technologie wobei es ihm gelingt, auf
den Schmuckcharakter nicht zu verzichten. Für Kongresse ist
sein Namensschild auch in Kombination mit einem Kopfhörer (für
Simultanübersetzung) erweiterbar.
Ingrid Thallinger und Josef Aigner (A): Das Modell
"Rollladen" der KünstlerInnen Ingrid Thallinger und
Josef Aigner funktioniert auch wie der Name verrät. Vorher
Schmuckstück - nachher Namensschild. Aus Messing oder einem
matten Metall und weißer Kunststofffolie zum händischen
Beschriften konzipiert verleiht sie ihrer nostalgisch anmutenden
Identitycard modernes Design. Die Idee und die künstlerische
Umsetzung von alt auf neu ist perfekt.
Mit dem Modell "Schultäfelchen" sprechen
die beiden KünstlerInnen vorallem Teilnehmer von Tagungen der
Ökoszene, Pädagogik, Holzverarbeitenden Branchen, Therapeuten
und Literaten an. Ihr Konzept: "Nur ja kein Plastik oder Plexiglas".
Das Schultäfelchen ist wie im klassischen alten Vorbild mit
Kreide zu beschreiben und wieder ablöschbar. Zacken oder ein
Sicherheitsnadelverschluß machen es tragbar. Ohne Aufschrift
verwandelt es sich in ein nostalgisches Schmuckobjekt.
Waltraud Jungwirth (A): Das Leuchtschild, die Filzcomputertasche
und die aufblasbare Handytasche mit integriertem Namensschild zeigen
den innovativen Weg der österreichischen Künstlerin. Die
Leuchtschild-Identitycard wird direkt am Stoff festgemacht und besteht
aus beschichteter Folie mit einer dahinter liegenden LED-Beleuchtung.
Kurt Rudolf (A): "Nicht nur der Name als Schild"
- Kurt Rudolf beschreitet mit seiner Identitycard einen neuen Weg
der Identitätsfindung. Der Träger präsentiert sich
nicht mehr mittels seines Namens, er identifiziert sich durch ein
persönliches Bild in Parallelschaltung mit einer freien Assoziation
zur Person, um sowohl etwas über die Identität preiszugeben,
als auch sie neu zu verschlüsseln. Konzeptuell, neu, mit digitaler
Technik im Einklang, fängt der Künstler den Zeitgeist
ein und entwickelt ein Namensschild das weit mehr vermittelt als
nur "den Namen" der Träger.
Alberto Zorzi (I): Der Künstler Alberto Zorzi
experimentiert mit geometrischen Formen und verschiedenen Materialien.
Mit perfekter Technik setzt er seine Ideen und Vorstellungen von
Identitycards in Form von Broschen um.
Haldis Scheicher (A): Haldis Scheicher wählt
únter anderem auch die konventionelle Form des Namensschildes,
da sie dies als Möglichkeit sieht, die Brosche, die ziemlich
aus der Mode gekommen ist, durch diese Funktion und durch die spezielle
Gestaltung wieder zu "beleben". Die Künstlerin spielt
mit einer Vielzahl an Form- und Farbgebungen und unterläuft
damit doch auch bewußt die Nähe zum traditionellen Namensschild.
Mit Identity-Armbändern und Ringen geht sie einen ganz neuen
Weg.
Michael Schaefer und Tatjana Salomon (A): Michael
Schaefer und Tatjana Salomon entwickeln Identity-ketten, Armbänder
und Sticker in einem technisch klaren und zukunftsweisenden Design.
Andreas Eberharter (A): Plexiglas mit Aluminiumbeschichtung,
Schrift, Logo und Namen auf Transparentfolie gedruckt und leicht
auswechselbar, so gestaltet der junge Künstler Andreas Eberharter
seine Identitycards. Das Design ist leicht und luftig und in einer
klaren, einfachen Linienführung gehalten.
Fachhochschule Düsseldorf (D): Gruppenarbeit
während eines Intensivkurses mit Prof. Herman Hermsen:
Gruppe 1: Isabelle Falzarano, Julia Müllers,
Andrea G. Wagner
Die Auseinandersetzung mit dem Thema "Namensschilder"
führt die Künstlerinnen zu den Themen Identitätswechsel
und Identitätserweiterung. Das Resultat sind ironisch-witzige
Kleidungsstücke wie der Kulturstrick oder das Rollentop und
auch sehr funktionelle Lösungen um eben ganz pragmatisch eine
Visitenkarte auf einem Kleidungsstück anbringen zu können.
Gruppe 2: Heike Tries, Annette Flach, Jan-Marc
Kutscher, Simon Wenz u. Susanne Augenstein
Eine weltweit genormte Chipkarte wird von den Jungdesignern
als Namensschild vorgeschlagen. Sie zeigt den Namen des Trägers,
das Logo der Firma und kann weitere persönliche Daten des Trägers
abrufbar machen. Witzig und vielfältig sind dann die verschiedenen
Chipkartenhalterungen: sie reichen von eleganten Perlenklammern
über knallige Blumenhalterungen bis hin zu auf Hemden direkt
eingenähte Verschlüsse.
Andrea maxa Halmschlager (A): Die Künstlerin
A.m.Halmschlager präsentiert ihre Verbindung von Identität
und Händen: "Zeige mir deine Hand und ich sage dir wie
alt du bist... Der Fingerabdruck zur Identifizierung des Menschen....Die
Schüler schreiben oft Notizen auf den Handrücken, Telefonnummern,
Dates, Namen.
Was aber, wenn diese durch einen Handschuh bedeckt
ist? Eine andere Identität wie einen Handschuh überstreifen..."
(A.m. Halmschlager)
Florian Ladstätter (A): Der Künstler Florian
Ladstätter zeigt seine "Videobrosche": "Als
vor 20 Jahren Medienkünstler mühsam Rückengestelle
mit Fernsehern und Videorekordern umhertrugen und dabei in gesellschaftskritischen
Talkshows Phänomene wie Transgender thematisierten, da konnte
man vielleicht noch glauben an Mißverhältnisse in der
Gesellschaft wie die Diskrepanz zwischen Sender und Empfänger.
Heute sind die Geräte smart genug, um bequem
in eine Jacke eingebaut zu werden, und wirklich könnten viele
von uns durch elektronische Medien Sender sein, aber inzwischen
ist einfach schon zu klar, daß die Möglichkeit zu senden
selbst ein Konsumprodukt ist und wir uns eigentlich nichts zu senden
haben. Deshalb ist diese Videobrosche ein dekoratives Hightech Accessoire
von übervorgestern". (F. Ladstätter)
Andreas Zwierlein (D):
Die humorvolle Identitycard von Andreas Zwierlein besteht aus einem
ovalen "Körper" in einem Rahmen, wobei die Kopfform
und die Oberfläche frei gestaltbar sind. Die "Figur"
läßt sich auf beiden Seiten unterschiedlich bedrucken.
Je nach Lust und Laune kann der Träger so seine Identität
preisgeben oder verdecken.
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