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"IDENTITY"

Namensschilder

  GALERIE V & V
 29. 8. - 8. 9. 2001

 

Eröffnung: Dienstag, 28. August 2001, 18 Uhr 30


Haben Sie sich auch schon auf Messen oder Kongressen mit Namensschildern herumgeärgert, die Ihre Seidenbluse gelocht haben? Passiert es Ihnen manchmal, daß Sie hektisch nach einer Visitenkarte suchen und entschuldigend in Ihrer Tasche zu kramen beginnen? Oder haben Sie schon einmal für Ihre Firma ein anspruchsvoll gestaltetes Namensschild mit Designkompetenz gesucht?

Der Verein V&V&V, Verein zur Förderung und Verbreitung zeitgenössischer angewandter Kunst, nahm diese Gestaltungsmängel zum Anlaß und lud KünstlerInnen ein, sich mit dem Thema Namensschild auseinanderzusetzen.

Das Thema liegt im Grenzbereich zwischen Goldschmiedekunst und Industrie-Design, also im Grenzbereich zwischen individuellem und künstlerischem Ausdruck und praktischer-kommerzieller Nutzbarkeit. Oder anders gesagt: jeder gute Schmuck hat eine Botschaft, ein Namensschild hat es nur viel eiliger die Botschaft loszuwerden.

Die Ausstellung in der Galerie V&V präsentiert Ideen, Skizzen, Prototypen und Unikate. Ein Projekt, das viel Gedankenaustausch und Kommunikation benötigt. Die Entwürfe spielen auf der ganzen Bandbreite des Themas und reichen von klassischen Schmuckarbeiten für Businessfrauen über Ready-mades bis hin zu praktischen, einfachen Lösungen im Sinne von Industriedesign. Auch die Erweiterung des Themas in Richtung Kleidung (Hemd) und in Richtung Businesstasche wird vorgeschlagen. Elekronisch programmierbare Namensschilder werden zeitgemäß diskutiert. Das Thema führt bis zur Auseinandersetzung mit den Begriffen Identitätswechsel und Identitätserweiterung. Es entstehen Identityskulpturen für den Körper, die auch ohne Namenskarte funktionieren und auch anders weiter verwendet werden können. Namensschilder, die leicht zerlegbar sind und Identitycards, die an verschiedensten Stellen der Garderobe montiert werden können. Dabei werden neue Technologien ebenso herangezogen wie zeitgemäße Materialien. Gearbeitet wird mit Kunststoff, Digital Design, Edelsteinen, Perlen, Silber etc.

Fotos und eine Kurzinformation zu den Arbeiten der KünstlerInnen und zur Ausstellung werden ab 25. August 2001 auch im Internet präsentiert: www.grundmann.com/de/un_identity01.html .Wir freuen uns, wenn Sie unser Ausstellungsprojekt interessiert, bitten um Vorankündigung sowie Besprechung in den Medien und laden Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung "Identity"-Namensschilder am Dienstag, den 28. August 2001, 18Uhr30 in die Galerie V&V ein. Ansprechpartnerin: Mag. Astrid Klopf-Kellerer Tel.+Fax.: 535 63 34"Identity" - Namensschilder

Ausstellung in der Galerie V&V vom 28. August bis 8. September 2001
Die teilnehmenden KünstlerInnen:
Karin Bergmayer (A): Künstlerisch innovativ, perfekt und originell in der Umsetzung entwickelt die Künstlerin den "Messebag" und erweitert das Thema in Richtung Businesstasche mit integrierter Identitycard. Eine Tasche, die mit allen "lebensnotwendigen" Details wie Prospekttasche am Rücken, Identity-ausweishülle, Schlaufen für Schreibmaterial und der unentbehrlichen Handyhülle ausgestattet ist.

Katharina Issler/Margrit Linder (CH): Die beiden schweizer SchmuckkünstlerInnen präsentieren Spiletto, ein Namensschild, das je nach Größe, Form, Material dem Image einer Firma, einer Bank, eines Museums, einer Messe oder einer Tagung bzw. einer anderen Veranstaltung angepaßt werden kann. Die Nadel ist aus Stahl, Weiss- oder Gelbgold, versilbert, vergoldet, verchromt oder farbig einbrennlackiert - je nach Position des Trägers. Das Schild wirkt einmal edel und gediegen, ein ander Mal frech und farbig. Die Doppelfunktion der Nadel, als Identitycard einerseits, oder ohne Schild getragen, als Schmuckstück verweist auf die intensive Auseinandersetzung der beiden KünstlerInnen mit der Themenstellung.

Magazin, ein tragbarer Visitenkartenhalter für Messen und Ausstellungen. "Der Visitenkartenhalter besteht aus gefaltetem und eloxiertem Auluminiumblech; ein Gummiring verhindert das seitliche Herausrutschen der Karten. Der Behälter ist ein an der Pochettentasche ansteckbarer Schmuck oder, mit einem Band versehen, ein Anhänger. Die Visitenkarten sind auf diese Art schnell zur Hand, ohne daß die Messebesucherin oder der Aussteller lange in der Tasche wühlen muß" (M.Linder, K. Issler)

Melanie Roth (A): Eine spielerische Komponente im Umgang mit der Selbstdarstellung ermöglicht die junge Künstlerin Melanie Roth mit Ihrem Namensschild, das auch gleichzeitig ein konzeptuelles Schmuckstück darstellt. Ein im Namensschild integriertes Gummiband läßt im gespannten Moment den Namen der Trägerin erkennen und die Arbeit endet, wenn der Gummi wieder entspannt wird. Die Künstlerin spielt damit auch gleichzeitig mit den Assoziationen von Anspannung-Arbeit und Entspannung-Freizeit.

Georg Schönfeld (A): Der Architekt Georg Schönfeld bereichert die Ausstellung mit den aktuellen, technischen Entwicklungen im Bereich Kommunikation. Seine elektronische Identitycard spielt alle Stücke moderner Technologie wobei es ihm gelingt, auf den Schmuckcharakter nicht zu verzichten. Für Kongresse ist sein Namensschild auch in Kombination mit einem Kopfhörer (für Simultanübersetzung) erweiterbar.

Ingrid Thallinger und Josef Aigner (A): Das Modell "Rollladen" der KünstlerInnen Ingrid Thallinger und Josef Aigner funktioniert auch wie der Name verrät. Vorher Schmuckstück - nachher Namensschild. Aus Messing oder einem matten Metall und weißer Kunststofffolie zum händischen Beschriften konzipiert verleiht sie ihrer nostalgisch anmutenden Identitycard modernes Design. Die Idee und die künstlerische Umsetzung von alt auf neu ist perfekt.

Mit dem Modell "Schultäfelchen" sprechen die beiden KünstlerInnen vorallem Teilnehmer von Tagungen der Ökoszene, Pädagogik, Holzverarbeitenden Branchen, Therapeuten und Literaten an. Ihr Konzept: "Nur ja kein Plastik oder Plexiglas". Das Schultäfelchen ist wie im klassischen alten Vorbild mit Kreide zu beschreiben und wieder ablöschbar. Zacken oder ein Sicherheitsnadelverschluß machen es tragbar. Ohne Aufschrift verwandelt es sich in ein nostalgisches Schmuckobjekt.

Waltraud Jungwirth (A): Das Leuchtschild, die Filzcomputertasche und die aufblasbare Handytasche mit integriertem Namensschild zeigen den innovativen Weg der österreichischen Künstlerin. Die Leuchtschild-Identitycard wird direkt am Stoff festgemacht und besteht aus beschichteter Folie mit einer dahinter liegenden LED-Beleuchtung.

Kurt Rudolf (A): "Nicht nur der Name als Schild" - Kurt Rudolf beschreitet mit seiner Identitycard einen neuen Weg der Identitätsfindung. Der Träger präsentiert sich nicht mehr mittels seines Namens, er identifiziert sich durch ein persönliches Bild in Parallelschaltung mit einer freien Assoziation zur Person, um sowohl etwas über die Identität preiszugeben, als auch sie neu zu verschlüsseln. Konzeptuell, neu, mit digitaler Technik im Einklang, fängt der Künstler den Zeitgeist ein und entwickelt ein Namensschild das weit mehr vermittelt als nur "den Namen" der Träger.

Alberto Zorzi (I): Der Künstler Alberto Zorzi experimentiert mit geometrischen Formen und verschiedenen Materialien. Mit perfekter Technik setzt er seine Ideen und Vorstellungen von Identitycards in Form von Broschen um.

Haldis Scheicher (A): Haldis Scheicher wählt únter anderem auch die konventionelle Form des Namensschildes, da sie dies als Möglichkeit sieht, die Brosche, die ziemlich aus der Mode gekommen ist, durch diese Funktion und durch die spezielle Gestaltung wieder zu "beleben". Die Künstlerin spielt mit einer Vielzahl an Form- und Farbgebungen und unterläuft damit doch auch bewußt die Nähe zum traditionellen Namensschild. Mit Identity-Armbändern und Ringen geht sie einen ganz neuen Weg.

Michael Schaefer und Tatjana Salomon (A): Michael Schaefer und Tatjana Salomon entwickeln Identity-ketten, Armbänder und Sticker in einem technisch klaren und zukunftsweisenden Design.

Andreas Eberharter (A): Plexiglas mit Aluminiumbeschichtung, Schrift, Logo und Namen auf Transparentfolie gedruckt und leicht auswechselbar, so gestaltet der junge Künstler Andreas Eberharter seine Identitycards. Das Design ist leicht und luftig und in einer klaren, einfachen Linienführung gehalten.

Fachhochschule Düsseldorf (D): Gruppenarbeit während eines Intensivkurses mit Prof. Herman Hermsen:

Gruppe 1: Isabelle Falzarano, Julia Müllers, Andrea G. Wagner

Die Auseinandersetzung mit dem Thema "Namensschilder" führt die Künstlerinnen zu den Themen Identitätswechsel und Identitätserweiterung. Das Resultat sind ironisch-witzige Kleidungsstücke wie der Kulturstrick oder das Rollentop und auch sehr funktionelle Lösungen um eben ganz pragmatisch eine Visitenkarte auf einem Kleidungsstück anbringen zu können.

Gruppe 2: Heike Tries, Annette Flach, Jan-Marc Kutscher, Simon Wenz u. Susanne Augenstein

Eine weltweit genormte Chipkarte wird von den Jungdesignern als Namensschild vorgeschlagen. Sie zeigt den Namen des Trägers, das Logo der Firma und kann weitere persönliche Daten des Trägers abrufbar machen. Witzig und vielfältig sind dann die verschiedenen Chipkartenhalterungen: sie reichen von eleganten Perlenklammern über knallige Blumenhalterungen bis hin zu auf Hemden direkt eingenähte Verschlüsse.

Andrea maxa Halmschlager (A): Die Künstlerin A.m.Halmschlager präsentiert ihre Verbindung von Identität und Händen: "Zeige mir deine Hand und ich sage dir wie alt du bist... Der Fingerabdruck zur Identifizierung des Menschen....Die Schüler schreiben oft Notizen auf den Handrücken, Telefonnummern, Dates, Namen.

Was aber, wenn diese durch einen Handschuh bedeckt ist? Eine andere Identität wie einen Handschuh überstreifen..." (A.m. Halmschlager)

Florian Ladstätter (A): Der Künstler Florian Ladstätter zeigt seine "Videobrosche": "Als vor 20 Jahren Medienkünstler mühsam Rückengestelle mit Fernsehern und Videorekordern umhertrugen und dabei in gesellschaftskritischen Talkshows Phänomene wie Transgender thematisierten, da konnte man vielleicht noch glauben an Mißverhältnisse in der Gesellschaft wie die Diskrepanz zwischen Sender und Empfänger.

Heute sind die Geräte smart genug, um bequem in eine Jacke eingebaut zu werden, und wirklich könnten viele von uns durch elektronische Medien Sender sein, aber inzwischen ist einfach schon zu klar, daß die Möglichkeit zu senden selbst ein Konsumprodukt ist und wir uns eigentlich nichts zu senden haben. Deshalb ist diese Videobrosche ein dekoratives Hightech Accessoire von übervorgestern". (F. Ladstätter)

Andreas Zwierlein (D):
Die humorvolle Identitycard von Andreas Zwierlein besteht aus einem ovalen "Körper" in einem Rahmen, wobei die Kopfform und die Oberfläche frei gestaltbar sind. Die "Figur" läßt sich auf beiden Seiten unterschiedlich bedrucken. Je nach Lust und Laune kann der Träger so seine Identität preisgeben oder verdecken.