„…Ausgangspunkt
war der Tod meines Vaters. Nachdem er ganz einfach weg war,
sah ich seinen Mantel an einem Haken hängen und er hatte
noch immer eine ganz starke Präsenz….er war für
mich wieder da!“
Martina Mikulka macht „Porträts von Menschen, ohne
Menschen. In Anwesenheit der Porträtierten fotografiert
sie deren „Lieblingskleidung“, am Fußboden
ihrer Wohnung. Schicht für Schicht werden die Kleidungsstücke,
dem Prozess des Anziehens folgend, übereinander geschichtet.
Obwohl man den Mensch selbst nicht sieht, man nimmt seine Persönlichkeit
wahr. Meine Fotografien erzählen Geschichten über
Personen“. Wir schmücken uns mit Kleidern, wir zeigen
her, betonen die Schönheit des Körpers, erotisieren
oder verbergen und schützen uns in und mittels unserer
Kleider. Wir inszenieren unsere Individualität, unsere
Persönlichkeit. Reichtum, sozialer Status, Macht, Abgrenzung
oder Anpassung, die Sprache der Kleidung ist zuletzt eine psychologische.
Kleidung prägt zutiefst unsere Existenz als gesellschaftliche
Wesen. „An der Grenze zur Intimität“ so empfinden
einige der Porträtierten das Fotografieren ihrer Unterwäsche.
Die Fotografien Martina Mikulkas erzählen jedoch nicht
nur Geschichten über Personen, sie zeichnen auch ein spannendes
Porträt unserer Zeit. Hier finden Sie Gelegenheit es zu „lesen“!
Biografie:
Martina Mikulka
Geboren 1960, Diplom an der Hochschule für Angewandte
Kunst,
mehrjähriger Aufenthalt in Boston, USA, arbeitet als
Art Director in einem Konzern,
2002 Schule für künstlerische Fotografie in Wien
bei Friedl Kubelka.
Gruppenausstellungen:
Fotohof Salzburg/EX-IN Öffentlich/Privat/ März
2004
Galerie Kulturzentrum Kapfenberg/Sport/Eros/Kunst/Juli
2004