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Petra Zimmermann

"Cut-Outs and Pin-ups II"

  GALERIE V & V
 01.09. - 02.10.2004

 

Vernissage: am Dienstag, dem 31. August 2004, um 18:00 Uhr
Die Künstlerin ist anwesend.


Petra Zimmermann schreibt über ihre Art Schmuck, Kleinskulpturen, tragbare Bilder zu machen ebenso spannend wie sie Ihre dreidimensionalen Phantasien umsetzt:

" Der Titel Cut-Outs and Pin-ups bezieht sich auf eine Reihe neuer Broschen. Selektierte Ausschnitte aus Printmedien zu verschiedenen Themen waren Anreiz für diese Arbeiten.

Die Motive finden sich einerseits in einem persönlichen, digitalen Fotoarchiv, andererseits in einer Selektion von fremden Bildmaterial, wie z.B. Zeitungsausschnitten.

Die Bilder zeigen emotionale Momente, Ausnahmezustände, Situationen höchster Anspannung oder größter Lust, sowie klassische Schmuckthemen mit großem Symbolgehalt.

Die Brosche nimmt eine besondere Stellung im Schmuck ein, da sie im Unterschied zu z.B. Ringen oder Halsschmuck die Anatomie des Körpers nicht zu berücksichtigen braucht.

Auch erfüllt sie ihre ursprüngliche Funktion, die der antiken Fibel, nämlich das Zusammenhalten von Gewändern nicht mehr – Sie ist zweckfreie Applikation oder Bildträger, und prädestiniert, Inhalte zu transportieren.

Antiker Modeschmuck wie er in anderen Arbeiten verwendet bzw. zitiert wird, war in den 30er Jahren ein wichtiger Bestandteil, einen neuen Frauentyp zu kreieren: Die Hollywood Diva, den weiblichen Star, umgeben und zuletzt auch definiert über glamouröse Attribute.

Das Image der Diva ist eine Addition von Accessoires, die Weiblichkeit und Oberflächlichkeit gleichzeitig codieren. Modeschmuck wurde Zeichen für oberflächliches Dekor und inhaltsloses Beiwerk.

Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Schmuck scheint in diesem Fall nur im Modus der Kritik möglich. Glitzernd und blendend lenkt er von den wirklich ernsthaften Fragen des Lebens ab.

Dieser Schmuck erfreut sich keiner guten Presse.
Es ist eine Herausforderung, gerade mit solch klischee-behafteten Material zu arbeiten, Neues daraus zu machen, die kulturelle Bedeutung des Modeschmucks zu thematisieren und seinen Kontext zu verändern."

Petra Zimmermann