Die GALERIE ULYSSES stellt unter dem Titel Cubic Worlds
erstmals die Gemälde des deutschen Malers CHRISTOPH KERN in
Österreich der Öffentlichkeit vor.
Ich züchte Kuben. Verschiedene Arten von Kuben. Ich sorge
für ihren Lebensraum. Ich siedle sie in unterschiedlichen Umgebungen
an und beobachte ihre Entwicklungen unter den verschiedensten Anfangsbedingungen,
sagt Christoph Kern zu seinen Bildern.
Der in Berlin lebende Christoph Kern thematisiert in seiner Arbeit
Entstehungs-prozesse gemalter Bilder. 1989 begann er die Schnittstellen
zwischen computer-erzeugten Bildern und der traditionellen Malerei
zu untersuchen. In seinen Bildserien, einem work in progress,
werden abstrakte Gestaltungsvorgänge und strukturelle Prozesse
sichtbar und damit sinnlich erfahrbar gemacht. Er variiert seine
Ausgangssituation, das heisst am Computer generierte Skizzen oder
Konstruktionen so lange, bis sich Resultate einstellen, die geeignet
erscheinen, als separate Bilder weiter bearbeitet zu werden.
In seinen visual patterns werden die "Bauklötze",
die den von Wenzel Jamnitzer * vierhundert Jahre zuvor verwendeten
Hexaedern erstaunlich ähnlich sehen, in Bewegung versetzt.
Die Verwendung eines 3D-Konstruktionsprogrammes erlaubt es, nicht
nur Licht, Schatten und Farbe, sondern auch die Perspektiven einer
stetigen Veränderung zu unterziehen. Die Umsetzung auf die
Leinwand erfolgt mit dem traditionellen Handwerkszeug des Malers,
dem Pinsel. Diese prozessuale Vorgehens- weise erzählt auf
abstrakte Weise von den Abenteuern der Bildwerdung.
* Wenzel Jamnitzer, 1508 Wien -1585 Nürnberg, Goldschmied
und Ornamentstecher, befasste sich mit theoretischen Studien auf
den Gebieten der angewandten Mathematik, der Physik, der Mechanik
und der Perspektive.
Weitere Informationen: www.cubicworlds.de
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