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Anton Zeilinger

Quantenexperimente

Galerie Ulysses
 10.04. - 11.05.2013


Vernissage: am Dienstag, dem 09. April 2013, um 19:00 Uhr

 

 

Als der stets ideenreiche Ulysses das Trojanische Pferd ersann - war es
eine Maschine oder war es ein Kunstwerk? Für die Trojaner war es ein
kultisches Kunstwerk, für die Griechen eine martialische Maschine.
Sprachlich spielte der Unterschied keine Rolle, denn im Altgriechischen
bezeichnet das Wort techne sowohl das Kunstwerk als auch die
Maschine. So kann Eines Verschiedenes sein. Auch Daedalus - den
James Joyce in die Nähe von Ulysses rückt - war sowohl Künstler als
auch Konstrukteur von Maschinen. Für die Königin Pasiphae auf
Kreta schuf er aus Holz eine Kuh, die zwar innen hohl, doch außen
so naturgetreu war, dass jener legendäre weiße Stier sie lustvoll bestieg
und die in der Skulptur sich verbergende Pasiphae beglückte, worauf
in angemessener Zeit der Minotaurus zur Welt kam. Später entwarf
Daedalus eine Flugmaschine, die es seinem Sohn Ikarus ermöglichte,
fast bis zur Sonne zu fliegen. Und er entwarf das Labyrinth, ein
Konstrukt, welches ein Entkommen bestenfalls als eine Möglichkeit
der Wahrscheinlichkeit gewährte; doch im Prinzip blieb die Unsicherheit.
Manchmal sind die Unterschiede zwischen Maschinen und
Kunst nur undeutlich erkennbar. So entschied die Künstlerische
Leiterin der dOCUMENTA (13), Carolyn Christov-Bakargiev, den
Quantenphysiker Anton Zeilinger einzuladen, sein Doppelspaltexperiment
in Kassel im vergangenen Sommer zu zeigen. Dieses Projekt
präsentieren wir nun in der Galerie Ulysses, doch nicht als einen in
der Vergangenheit abgeschlossenen Versuch, sondern als fortgesetztes,
von seinem Team betreutes, Experiment am Opernring.

John Sailer

Die Quantenphysik ist wohl die erfolgreichste Beschreibung der
physikalischen Welt, die wir haben. Auf ihr beruht moderne Hochtechnologie
wie etwa Laser oder Halbleiter und damit Computer.
Ihre Konzepte erfordern jedoch eine Änderung unseres Weltbildes.
In fünf verschiedenen Experimenten werden folgende fundamentalen
Phänomene demonstriert: Zufall in der Quantenwelt,
Superposition, Wahrscheinlichkeit und Nichtlokalität. Unter den
Experimenten sind ein Zufallszahlengenerator, das Doppelspaltexperiment
sowie ein Experiment zur Verschränkung von Lichtteilchen.
Quantum physics is probably the most successful description of the
physical world to date. It also forms the basis for modern high-tech
applications, such as lasers or semiconductors, and consequently
computers. However, its concepts demand changes in our view of
the world. In five different experiments, the following fundamental
phenomena will be demonstrated: Randomness in the quantum
world, superposition, probability and nonlocality. The experiments
include a random number generator, a double-slit experiment and
an experiment entangling particles of light.

Anton Zeilinger

BIld

Die Experimente wurden entwickelt und gebaut von Robert Fickler, Christoph Schäff,
Bernhard Wittmann und Anton Zeilinger und erfüllen alle wissenschaftlichen Kriterien. Während der gesamten Ausstellung werden experimentelle Daten erhoben und ausgewertet. Das Team befindet sich im Zeitraum der Ausstellung, zwischen 10. April und 11. Mai 2013, jeweils Donnerstags und Freitags mit Ausnahme von Feiertagen von 15 bis 18 Uhr sowie an den Samstagen 13. April und 11. Mai von 11 bis 13 Uhr vor Ort

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BIld