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Kunst im Kabinett
Johan Feilacher

Eigentlichkeiten
Skulpturen


 Galerie Straihammer
  und Seidenschwann

 08.09. - 15.10.2016

 

Eröffnung: am Mittwoch, dem 7. September 2016, von 19 - 21 Uhr
Zur Ausstellung spricht: Nina Schedlmayer


Bild
Johann Feilacher, Pfeil 2, 2016
cotonwood, 201 x 60 x 65 cm
© Johann Feilacher, Foto Martin Seidenschwann

Beim Namen Johann Feilacher denken wir zunächst sofort an monumentale Holzskulpturen. Viele dieser Skulpturen finden sich in an öffentlichen Orten oder in Parks in Österreich und weltweit.

Diese großen Bäume  und  gewaltige Stämme erfordern eine spezielle Herangehensweise, die spezifische Bedeutung des Werkstoffes für Johann Feilacher ist unübersehbar. Die Bearbeitung der Stämme mit der Kettensäge hinterlässt eine raue Oberfläche und legt die Fasern frei, zeigt die Dichte und Härte des Holzes. 

In einem weiteren Schritt werden manche der Skulpturen bewusst äußeren Einflüssen  wie Wetter, Insekten etc. ausgesetzt um eine Änderung der Färbung, der Textur oder Struktur des Holzes zu erzielen.

Im extremsten Fall wird der gänzliche Zerfall und das Verschwinden des Werkes in Kauf genommen oder, und dies zeigt den konzeptuellen Ansatz in Feilachers Werk, auch geplant.

Einige de Arbeiten werden gefärbt, wobei Johann Feilacher hier eine ganz bestimmte rote Farbe einsetzt. In den meisten Fällen werden sie mit einem Schneidbrenner  gebrannt. Diese Technik erlaubt es dem Künstler, die Schwärzungen mit höchster Präzision zu setzen.

Die Handschrift, die der Künstler auf seinen Skulpturen hinterlässt ist präzise, aber rau, nahezu gewalttätig. Dies lässt den Betrachter bei manchen Arbeiten an primitive Kunst denken.

Eine Gruppe von Arbeiten ist von ozeanischen Masken beeinflusst, eine andere Gruppe von Schildern, eine andere von Äxten aus der Steinzeit. Diese ursprünglichen Darstellungen erzählen Geschichten der Erde, Geschichten von Zeit und Leben. Sie tragen das Wissen, die Schönheit und das Geheimnis einer vergangenen Epoche, das für zukünftige Generationen aufbewahrt werden soll und zeigen uns in einfachen Figuren das jetzige Leben. Auf den ersten Blick wirken die Skulpturen erhaben, von der Nähe betrachtet sind sie warm und vertraut.

Bild
Johann Feilacher, Citta, 2006
elm, 42 x 60 x 60 cm
© Johann Feilacher, Foto Martin Seidenschwann

Johann Feilacher
Geb. 1954 in Villach, Kärnten
Studium der Medizin in Graz
Arbeitet seit den 1980er-Jahren als Bildhauer
seit 2006 künstlerischer Leiter de Museum Gugging
2011 Ernennung zum Professor