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Kunst im Kabinett
Robert Bodnar

Okkultationen und Transits


 Galerie Straihammer
  und Seidenschwann

 07.04. - 14.05.2016

 

Eröffnung: am Mittwoch, dem 6. April 2016, von 19 - 21 Uhr
Zur Ausstellung spricht: Hartwig Knack


Bild
Okkultation (Fig. 1) – Studie, 2015
Photolithographie auf Epoxydharz-Glasfasergewebeplatte
51 x 51 cm
© Robert Bodnar

Fotografie und Video sind die bevorzugten Medien von Robert Bodnar, der an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Eva Schlegel, Matthias Herrmann und Harun Farocki studiert hat. Seit etwa vier Jahren interessiert sich der in Prag geborene Künstler für Himmelsmechanik. Seinen Arbeiten gehen intensive Beschäftigungen mit astronomischen Phänomenen, physikalischen, naturwissenschaftlichen Theorien und der Beobachtung aktueller Forschung in diesen Wissenschaftsbereichen voraus.

In seiner medienreflexiven Kunst lotet Bodnar stets die Grenzbereiche von Film und Fotografie aus und versucht, die Genres um zusätzliche Ebenen zu erweitern. Wissend, dass Sonnenlicht als Primärquelle Fotografie erst möglich macht und fasziniert von dem Ereignis der Überlagerung von Himmelskörpern, entstand 2015 eine Fotoserie, die Momente der Sonnenfinsternis auf der Nordhalbkugel unserer Erde dokumentiert.

In der neuen Arbeit “Himmelsgewölbe“ geht es ebenfalls um die Aufzeichnung himmelsmechanischer Phänomene. Bodnar entwickelt analog zur wissenschaftlichen Vorgehensweise in der Astronomie polare Koordinatensysteme und zeichnet mit Linien Sonnenverläufe nach. Fast scheint es so, dass der Künstler die unvorstellbare Energie von Planetenbewegungen und Sternensystemen aus ihrem chaotischen Urzustand in einen Zustand künstlerischer Ordnung zu transformieren versucht.
Hartwig Knack