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Günter Umberg

Feld 2

blank down GALERIE nächst ST STEPHAN Domgasse 6
 28.04. - 30.07.2022

 
Eröffnung: Donnerstag, 28. April 2022, 18 Uhr 



Günter Umbergs Malerei ist nicht auf das Format begrenzt. In seiner Ausstellung FELD 2 verschränkt er Architektur, Raum und Bild zu einer Situation, die das zentrale Thema in den Arbeiten des Künstlers sichtbar und erfahrbar macht: Die Beziehung zwischen dem Werk und seinen Betrachtern. Erst in dieser spezifischen Relation wird für Umberg die Existenz des Bildes geschaffen. Das autonome Werk ist nicht unabhängig vom Ort, sondern wird durch räumliche Gegebenheiten in ein enges Verhältnis mit den Rezipierenden gesetzt.

Wie bereits in früheren Ausstellungen in der Städtischen Galerie im Städel, Frankfurt, der Secession, Wien oder im Museum moderner Kunst in Frankfurt, konstruiert Umberg für die Präsentation in der Domgasse einen räumlichen Kontext – ein architektonisches Raumgebilde, das sich förmlich in die Ausstellungsfläche einschiebt. Als umgehbares, skulpturales Objekt gestaltet, ohne selbst Werkträger im gewohnten Sinn zu sein, gliedert es den Ort in einzelne Bereiche. Die dadurch erzeugten Räume, Sichtachsen, vertikalen und horizontalen Setzungen lenken die Bewegungen und Blicke der Besucher. Sie sind mitbestimmend für die Dauer der Reflexion und bringen die Dimension von Zeitlichkeit, Nähe und Distanz in Umbergs Konzept ein. Der räumliche Eingriff, L-förmig und mit hohen Stellwänden, trennt die beiden im Raum gegenüber positio-nierten Arbeiten – eine Fotografie und ein monochromes Bild. Während dadurch eine gleichzeitige Betrachtung und Wechselwirkung verweigert wird, öffnen sich unvorhergesehene, neu eingenommene Perspektiven, die eine erweiterte Auseinandersetzung mit den Werken zulässt.

Die ausgestellten Arbeiten fügen sich in Umbergs Konzept von Beziehungsgeflechten ein, in dem auch die monochromen Gemälde nur in einer physischen Erfahrung und Wahrnehmung existieren. Wählt man einen der beiden, durch das Stellwerk geschaffenen, Zugänge, trifft man auf eine Fotografie, die formal wie inhaltlich Bezug zum heterogenen, räumlichen Konstrukt nimmt. Sie zeigt Ein Bilderhaus, Umbergs spektakuläre Rauminstallation, die der Künstler 2004 für die Art Basel Unlimited geschaffen hat. Mit der eigenwilligen, großdimensionierten Holzkonstruktion, die Räume, Gänge und Strukturen schafft, aber kein eigenständiges Werk im herkömmlichen Sinn in sich aufnimmt, verhandelt Umberg Begriffe wie Präsenz, Anwesenheit und Abwesenheit, Erinnerung, Erwartung und Fantasie.

Mit FELD 2 wird der Ausstellungsraum zu einem „Erfahrungsfeld“, zu einer „Architektur-Bild-Malerei“, die für Umberg mit ihrer gesamten räumlichen Konstruktion als Bildträger fungiert und als Metapher für seine Vorstellung von Bild gelesen werden kann.

GÜNTER UMBERG, geboren 1942 in Bonn, lebt und arbeitet in Köln und Corberon, Frankreich.

Ausgewählte Ausstellungen: 2015 Bernard Frize - Günter Umberg, Fondation Fernet-Branca, St. Louis; 2009 Museum für Lack-kunst, Münster; 2006-2007 Haus Konstruktiv, Zürich; 2006 Städtische Galerie, Karlsruhe; 2005 Fred Thieler Preis für Malerei, Berlinische Galerie, Berlin; 2000 Body of Painting, Museum Ludwig, Köln; 1998 Museum Dhondt-Dhaenens, Deurle; 1997 Busch-Reisinger Museum, Cambridge, Massachusetts; 1993 Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach; 1992 Mu-seum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf; 1991 Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden; 1990 Westfälischer Kunstverein, Müns-ter; 1986 P.S.1, Long Island, New York; 1985 Städtische Galerie im Städel, Frankfurt/Main.

Einzelausstellungen in der Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien: 2015, 2008, 1998 und 1993; 2018 nahm Umberg an der Gruppenausstellung Just So Stories teil und stellte1999 die Ausstellung „Der Künstler als Kurator“ zu-sammen.

Ausgewählte Museumssammlungen: Argauer Kunsthaus, Aarau; Busch-Reisinger-Museum, Cambridge, Massachusetts; FNAC, Paris; Fonds municipal d´art contemporain, Genf; Frac Bourgogne, Dijon; MMK Museum für moderne Kunst, Frankfurt/Main; Musée de Grenoble, Grenoble; Musée d’art contemporain, Lyon; Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf; Neues Museum Weserburg, Bremen; Sammlung Goetz, München; San Jose Museum of Art, San José, Kalifornien; Staatsgalerie, Stuttgart; Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe; Staatliches Museum, Schwerin; Städtische Galerie, Würzburg; Städtisches Museum Abtei-berg, Mönchengladbach; Valencia Arte Contemporáneo, Valencia.