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Luisa Kasalicky
Siegfried Zaworka

Medleys, Reliefs und Farbtafeln

blank down GALERIE nächst ST STEPHAN Domgasse 6
 12.03. - 23.04.2022

 
Eröffnung: Samstag, 12. März 2022, 14 – 17 Uhr 



Montierte Refrains, interferierende Niveaus, trial and (artistic) error – die Gangart des Medleys im amerikanischen Schlager empfand Theodor W. Adorno als zu unerträglich, um in seinen musiktheoretischen Schriften explizit darauf eingehen zu können.

Bereits in der englischen Renaissance erfreute sich die Praxis, eine Vielzahl musikalischer Motive aus ihren Zusammenhängen in übergeordnete Kompositionen zu transferieren, größerer Beliebtheit. Mittels rhythmischer und harmonischer Modulation wurde hierbei versucht die unvermeidlichen Brüche zwischen den einzelnen Best-of-Teilen zu kitten.

Analog zur musikalischen Form des Medleys, jedoch visuell erfahrbar, führen Luisa Kasalicky und Siegfried Zaworka Fragmente älterer Werkgruppen zu neuen Arbeiten zusammen. In der Bildserie Medleys von Siegfried Zaworka beziehen sich rhythmische und harmonische Modulationen auf die Formalisierung von Bildelementen. Entnommen aus abgeschlossenen Serien von Malereien, Zeichnungen oder Druckgrafiken, werden sie zu quad-ratischen, emblematisch komprimierten Tafelbildern verbaut – wie die Arbeit Medley 17‘, die das formale Re-pertoire der installativen Malerei Funktionale (2017/19) beinhaltet.

Luisa Kasalickys Leinwand Tag bei Nacht basiert gleichfalls auf einer installativen Arbeit – jener aus Montage-plastiken bestehenden Installation mit dem Titel Wovon sprechen wir? (2021). Ihrem an der Wand lehnenden, bildhaft-reflexiven und rechteckigem Pendant stellt Kasalicky die organischen Formen der ursprünglichen Instal-lation, räumlich eingebettet in einer Vertiefung des Ausstellungsraumes, gegenüber. Am Rahmen des Bildes finden sich Hinweise zu Farbzusammenstellungen, handschriftlich im jeweiligen Farbton – das Subjektiv-Analy-tische dieser Farbuntersuchungen verschränkt sich mit der objektiveren Systematik von Bindemittel-, Pigment- und Firnisproben ausgemusterter Demonstrationstafeln der Akademie der bildenden Künste.

Ein Cutout mit dem Bildmotiv einer Palette, von Kasalicky und Zaworka tatsächlich als Palette benutzt, scheint sich zu empören: „Mal‘ doch mal weiter, oder die Farbe trocknet auf mir ein – zum Relief ...“.

Siegfried Zaworka

LUISA KASALICKY, 1974 in Prag geboren, lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien. ISCP, International Studio & Curatorial Program, New York City (2018); Staatsstipendium (2012); Otto Mauer Preis (2013).
Ausstellungen (Auswahl): Schloss Waldegg/art+château, Kanton Solothurn (2022); Kunsthalle Exnergasse, Wien (2022); Kunst-raum Engländerbau, Vaduz (2022); Kunstforum Montafon, Schruns (2021); Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwäl-der, Wien (2020); MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt (2020); Kunstverein Schattendorf, Schattendorf (2019); ISCP, International Studio & Curatorial Program, New York City (2018); Polansky Gallery, Prag (2016); Kunsthalle Krems, Krems (2016); Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien (2014); Lentos, Museum der Stadt Linz, Linz (2013); MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt (2013); Haus der Kunst, Galerie G99, Brünn (2011); KIT Kunst im Tunnel, Düssel-dorf (2011); BAWAG Contemporary, Wien (2011).

SIEGFRIED ZAWORKA, 1972 in Wolfsberg geboren, lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Staatsstipendium (2021); Förderpreis des Kunstvereins Salzburg (2012); Bauholding-Kunstförderungspreis (2001). Ausstellungen (Auswahl): Stadtgalerie Lehen, Salzburg (2022); mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien (2021); Kammer für Arbeiter und Angestellte, Wien (2021); mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien (Wandarbeit, seit 2020); Schauspielhaus Wien (Performance), Wien (2019); Notgalerie, Wien (2019); Kunstraum Lakeside, Klagenfurt (2016); Jesuitenfoyer, Wien (2015); Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, xhibit, Wien (2015); Lust Gallery, Wien (2014); Galerie 5020, Salzburg (2014); Salzburger Kunstverein, Salzburg (2013).