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Sheila Hicks

 

blank down GALERIE nächst ST STEPHAN
 22.12.2020 - 06.02.2021






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Ausstellungsansicht: Ernest, 2020; Boyer, 2020; Foto: Markus Wörgötter

Im LOGIN, der Fenstergalerie in der Grünangergasse, präsentieren wir zwei aktuelle Arbeiten von Sheila Hicks, „Ernest“ und „Boyer“. Die US-Amerikanerin lebt und arbeitet seit Mitte der 1960er-Jahre in Paris und gilt als meisterhaft im Umgang mit textilen Techniken und ihren historischen Traditionen. Ihre dreidimensionalen Arbeiten, die weit über die gängigen Vorstellungen von Textilkunst hinaus gehen, spielen mit der ganzen Bandbreite von Größen und Formen. Sie können solitär und intim sein – wie die in der Galerie gezeigten Skulpturen – oder weiträumig und installativ. Im Weben, Knüpfen, Knoten, Flechten und Umwickeln greift Hicks auf ein umfangreiches und substantielles Referenzsystem von textilen Techniken aus Lateinamerika, insbesondere dem alten Peru und Mexiko, später auch aus Marokko oder Indien zurück. Ebenso stehen Fotografie und Architektur der Moderne, die Konzepte und Ideen der Wiener Werkstätte und des Bauhauses Pate für Sheila Hicks Œuvre. Brillant oszillieren ihre Werke zwischen angewandter und bildender Kunst und nehmen seit Jahrzehnten souverän einen singulären Platz im zeitgenössischen Kunstschaffen ein.

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Ausstellungsansicht: Ernest, 2020; Boyer, 2020; Foto: Markus Wörgötter
 
Sheila Hicks studierte bei Josef Albers an der Yale School of Art in Connecticut Malerei und erlangte ein grundlegendes Wissen über das Weben durch Anni Albers, bevor sie unterschiedliche, traditionelle Webtechniken erforschte und erlernte. Ein Fulbright-Stipendium Ende der 1950er-Jahre führte sie nach Lateinamerika. Ausgedehnte Reisen und ein mehrjähriger Aufenthalt in Mexiko prägten nachhaltig ihre Erfahrungen mit den lokalen Kulturen und Traditionen. Ob kleinformatig oder monumental, die textilen Werke sind von einem Austarieren von Farbnuancen und einem Wirken von Farbe im Raum geprägt. Von interdisziplinären Ansätzen ausgehend, befragt Hicks soziopolitische wie kulturelle Konnotationen von Textilien und begegnet uns mit einer faszinierenden wie eigenwilligen Sprache, die ihre sensuellen und taktilen Arbeiten auszeichnet.

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Ernest, 2020
(Detail)
Leinen, synthetische Fasern, Baumwolle, Metallfuss
DM 45 cm, H 53 cm, T 15 cm
Foto: Markus Wörgötter

 
Nachdem die Galerie nächst St. Stephan 2018 im Rahmen des Galeriefestivals curated by erstmals Werke von Sheila Hicks in Wien gezeigt hat, ist nun bis zum 18. April 2021 im MAK – Museum für angewandte Kunst unter dem Titel SHEILA HICKS. Garn, Bäume, Fluss die erste und große Personale der Künstlerin im deutschsprachigen Raum zu sehen.

SHEILA HICKS, geboren 1934 in Hastings, Nebraska, lebt und arbeitet in Paris.
Ausgewählte Einzelausstellungen: 2020 MAK-Museum für angewandte Kunst, Wien; 2019 Nasher Sculpture Center, Dallas; 2018 Centre Pompidou, Paris; 2015 Hayward Gallery, London; 2011 Boijmans van Beuningen Museum, Rotterdam; The Museum of Decorative Arts (UPM), Prag; 1999 Contemporary Art Center of Virginia, Virginia Beach; 1994 Textile Museet, Boras, Schweden; 1974 Stedelijk Museum, Amsterdam; 1963 Art Institute of Chicago.
Ausgewählte Sammlungen: Centre Pompidou, Paris; Denver Art Museum; Musée des Arts Décoratifs, Paris; Museum für Gestaltung, Zürich; Museum of Modern Art, New York; Tate Gallery, London; Victoria and Albert Museum, London; Stedelijk Museum, Amsterdam.