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Lee Ufanc


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 21.02. - 21.04.2007



Lee Ufans malerisches und skulpturales Werk nimmt mit seinen sparsamen und repetitiven Setzungen Position ein zwischen amerikanischem Minimalismus und asiatisch geprägter Zurücknahme des künstlerischen Selbstausdrucks. Dies geschieht zugunsten einer Beziehung zu einem ungestalteten Außen, dem Reservat des Undefinierten, Aleatorischen - einer Beziehung zum Organischen.

Im Gegensatz zum Minimalismus ist Repetition für Lee Ufan nicht kritische Reflexion auf die Entsubjektivierung durch kapitalistische Produktionsverhältnisse, auch liegt ihm fern, aller Welt systematisch seinen künstlerischen Stempel ähnlich einer Trademark aufzudrücken. Für Lee Ufan ist die Wiederholung des vereinzelten, breiten Pinselstrichs auf leerer Leinwand vielmehr ein Resonanzraum, der durch die Interferenz von künstlerischem Eingriff und Blankgelassenem zustande kommt. Die Pinselstriche sind weder industriell gefertigt noch sind sie sich alle gleich, sie sind individuelle körperliche Aktion - jeweils ein Atemzug des Künstlers, der im leergelassenen Raum vibriert. Sie stellen Korrespondenzen zu dem Ort her, „wo der Mensch dem begegnet, was über ihn hinausgeht“. „Correspondance“ ist auch der Titel, unter dem die seit 1991 entstehenden Bilder zusammengefasst sind.

Lee Ufans skulpturales Werk unter dem Titel „Relatum“ kombiniert Stein und Stahl, kombiniert Findlinge aus der Natur mit industriell gefertigten Metallplatten. Sie stellen eine poetische Entsprechung zum Außen her, vermitteln zwischen definierter Anordnung und Ungestaltetem, Undefiniertem, zwischen Gemachtem und Nicht-Gemachtem. Durch das Höchstmaß an künstlerischer Selbstbeschränkung treten sie in spirituellen Dialog mit dem Betrachter und vermitteln kontemplative Ruhe jenseits von Reflexion und Vorstellungskraft.

EM