Ausstellungsliste nach Galerien
 Ausstellungsliste nach Künstlern

Maximilian Melcher

1922 - 2002


 NÖ Dokumentationszentrum
 07.11. - 04.12.2009

Vernissage: am Freitag, den 06. November 2009, um 17:00 Uhr



 
Die sinnloseste und absurdeste aller Tätigkeiten ist die künstlerische. Um der scheinbaren Sinnlosigkeit der Existenz Sinn zu geben, um in bildnerischer Tätigkeit etwas festzuhalten, wo alles zwischen den Fingern zerrinnt und andere große Worte kann man dagegensetzen. Seine eigene Wirklichkeit schaffen, um darin geborgen zu sein, um die andere, schale abgegriffene Wirklichkeit angreifen zu können, um zu kämpfen, gegen sich, die anderen, gegen die Windmühlen, zu gewinnen, zu verlieren, stark und schwach zu sein in einem. Stärke bewundern aus eigener Schwäche, Schwäche verstehen aus eigener Stärke. Menschlich sein, allzumenschlich sein müssen, Flügel haben, doch mit beiden Füßen angenagelt sein, leben und überleben müssen.

Maximilian Melcher

 

Maximilian Melcher

Geboren am 28.8.1922 in Krottendorf bei Weiz (Steiermark) Gestorben am 31.10.2002 in Wien.

Melcher´s Schulbildung beginnt in Weiz und Salzburg. Nach der Übersiedlung seiner Familie nach Baden bei Wien, beschließt er 1938 auf die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien zu gehen.

1940 wechselt er an die Akademie der bildenden Künste, wo er die Meisterschule für Graphik unter Christian Ludwig Martin besucht.

1941 Eingliederung in die Wehrmacht.

1944 gerät er in russische Gefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr 1948 nimmt er sein Studium wieder auf, welches er sich als Werkstudent bei der "Semperit" in Traiskirchen finanziert.

1950 erhält er bereits die silberne Füger-Medaille der Akademie und 1952 beendet er mit Diplom sein Studium.
Zahlreiche Ausstellungen im In und Ausland und Auszeichnungen sollten folgen.

1955 wird er als Lehrbeauftragter an die Akademie der bildenden Künste berufen, 1956 zum Assistenten und 1967 übernimmt er die Professur für die Meisterschule für Graphik. Diese sollte er innehaben bis zu seiner Emeritierung 1992.

Von 1972-76 sowie von 1984-87 übte er das Amt des Rektors aus.

Max Melcher zählt sicher zu den einflussreichsten akademischen Professoren im Nachkriegsösterreich. Bis in die beginnenden 90er Jahre lenkte er die Geschicke "seiner " Meisterschule und 4 Jahrzehnte lang ist es ihm gelungen aus seinen Studierenden Künstlerpersönlichkeiten heraus zu holen. Natürlich polarisierte er als Lehrer, war aber der Meinung, je mehr er sich selbst künstlerisch zurücknimmt, umso besser werden seine Studenten.
Die Liste seiner Schüler ist lang: Wolfgang Herzig, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz, Rudolf Schönwald, Siegfried Anzinger, Hubert Schmalix, Roman Scheidl, Robert Zeppel-Sperl, Ernst Skricka, Heinz Stangl, Tone Fink, Linde Waber, Hans Kruckenhauser, Meina Schellander, Gottfried Salzmann, Marianne Maderna, Erich Steininger, Gunther Damisch, der auch die Professur an der Akademie übernommen hat.

Melcher´s eigene Themen widerspiegeln immer das Naheliegende und ihn selbst Betreffende. Seine Liebe zur Natur, seine Landschaften als Spiegel seiner Geschichte, das eigene Antlitz und seine bedrohlich wirkenden Traumlandschaften stehen für die Summe seiner selbst.

Susanne Wolf-Melcher