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Scordatura

 

 MARIO MAURONER CONTEMPORARY ART SALZBURG
 08.04. - 18.06.2017


Vernissage: am Samstag, 8. April 2017, um 11 Uhr



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Carmen Calvo

Liebe Freundinnen und Freunde der Galerie,

die von der Norm abweichende Stimmung eines Saiteninstruments war - namentlich zur Zeit Mozarts in Salzburg - sehr beliebt.
Derart ungewöhnliche und reizvolle Stimmungen vereint unsere österliche Ausstellung in der Salzburger Residenz: vom zarten "bleu de ciel" des Herbert BRANDL,hin zum nachtblauen bic-blue des flämischen "Kriegers und Verteidigers der Schönheit" Jan FABRE, dessen Retrospektive in der Eremitage in St. Petersburg derzeit alle Besucherrekorde bricht. 

Ungewöhnlich malerisch: "REFLEX:REFLEXION" eine frühe konzeptuelle Lichtpoesie von Brigitte KOWANZ, die heuer Österreich auf der Biennale von Venedig repräsentieren wird. Um vieles konkreter Carmen CALVO, die als erste Frau die bis dahin männlich dominierte Praxis Spaniens durchbrach, um ihr Land 1997 auf der Biennale in Venedig zu vertreten. Sie verwendet armes Material: gebrochenes Glas, um uns einen flirrenden Tanz von Reflexen vorzuspiegeln. 

Auf klassischem Kreisgrund, über den sie bis zu fünfzig jeweils um eine Nuance im Farbton variierende Schichten von Lack legt, komponiert Eva SCHLEGEL ihr Wolken-Dyptichon.
Mit einer - im Vergleich zu seinem "Terrororchester" - ungewöhnlich poetisch rhythmischen Notation konfrontieren uns die drei "Partituren" des ZERO Heroen Günther UECKER, die von wuchtig intensiven Farbklängen seines italienischen Weggefährten Turi SIMETI unterstrichen werden. Dieser hat seine Oberflächen bis zu dem für ihn möglichen Maximum befreit und gereinigt. Hinter dieser Grenze ist nur noch die Rückkehr zum Schweigen, zur Stille möglich. Ein Prinzip, dem sich der zum ZERO Kreis zählende Österreicher Hans BISCHOFFSHAUSEN, von dem karge "Musiklandschaften" und ein österliches "Kreuz-Gesicht" in der Ausstellung zu sehen sind, ebenso verschrieben hat, wie der Franzose Bernard AUBERTIN mit seinen intensiv rot gemalten monochromen Nagelbildern.
Aubertin hatte seine Begegnung mit Yves Klein zu seinen monochromen Arbeiten geführt. Jener Yves Klein, dessen magisches Blau bis heute Publikum und Künstler fasziniert und anregt: Jan VOSS  etwa, mit seiner fantastischen großen Collage "Site 58", oder aber Madeleine BERKHEMER mit ihrer frivolen "Fruchtschale".  

Wie bereits in seiner Personale im Kölner Museum Ludwig verzaubert Diango HERNANDEZ mit heiteren Farbpartituren seiner kubanischen Heimat, während zwei Fotoarbeiten von Gerhard RICHTER eine üppig - orientalisch inspirierte Note ins Spiel bringen.

Von einer (Wieder-) Entdeckung ist noch zu berichten: den heiter luftigen, körperlosen Lineaments ohne Flächen- und Volumen: den Mobiles von FERRO...
Während der Osterfestspiele ist die Galerie von Montag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr, und Sonntag von 11 bis 14 Uhr für Sie geöffnet.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!