Ausstellungsliste nach Galerien
 Ausstellungsliste nach Künstlern

Anthony Olubunmi Akinbola

Multilateral

Galerie Krinzinger
 28.01. - 19.03.2022

Soft Opening: 27. Januar, 2022, 16 - 20h
Der Künstler ist während der Eröffnung anwesend

bild
Anthony Olubunmi Akinbola, F.U.B.U, 2022, Plastiktragetasche, 40 x 54 cm, courtesy Galerie Krinzinger and the artist, photo by Anna Lott Donadelt

Die Arbeiten von Anthony Olubunmi Akinbola wurden uns erstmals vor über drei Jahren in einer Privatsammlung in Miami Beach vorgestellt. Es folgte ein reger Austausch mit dem in New York lebenden Künstler. Nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie ist Akinbola der erste Artist in Residence der Galerie Krinzinger. Die Ausstellung wird am 27. Jänner im Ausstellungsraum der Galerie Krinzinger (Seilerstätte 16) eröffnet.

MULTILATERAL richtet das Augenmerk auf das vielgestaltige Wesen des Readymade und fordert die Betrachter dazu auf, ihre eigenen Erfahrungen und Einsichten in die Fülle an Impulsen in der Ausstellung einzubringen. Akinbola abstrahiert Elemente aus dem Sozialen und Natürlichen in dem Bestreben, den Raum zwischen Abstraktion und Repräsentation zu verringern.

Der Begriff Multilateralismus bezieht sich auf das Prinzip der Beteiligung von drei oder mehr Parteien und wird vor allem im Bereich der internationalen Beziehungen häufig gebraucht. Akinbola greift dieses Prinzip auf und überträgt es auf die verschiedenen Materialien und Objekte, die nicht nur im Atelier, sondern auch bei der Erstellung der Ausstellung zum Einsatz kommen. Das Ergebnis ist ein visueller Diskurs um die Globalisierungsdebatte und eine ständig zusammenwachsende Welt.

MULTILATERAL vereint mehrere Werkgruppen, einschließlich der für den Künstler charakteristischen Malereien der CAMOUFLAGE-Reihe, bestehend aus Durags; Kopftüchern zur Haarpflege. Diese Arbeiten sind neben kraftvollen und eindringlichen strukturellen Abstraktionen auch visuelle Stellungnahmen, die zum Gespräch über globalen Konsum, Achtbarkeit und die Kommerzialisierung von Kultur anregen. In der Ausstellung wird auch eine neue, bisher unveröffentlichte Werkgruppe auf aus Palmöl hergestelltem Papier, einem weiteren Material mit vielgestaltiger Bedeutung, vorgestellt. In der Mitte des Raumes steht eine aus Maniok und Sackkarrenreifen gestaltete bewegliche Skulptur, fast wie ein Auto im Ausstellungsraum eines Autohauses; ein visueller Impuls, der die übrigen Ausstellungselemente miteinander verknüpft. Von einer Stange hängende Stockfische und das Foto einer gelben Einkaufstasche mit dem Logo Lords Exotic Super Market – ein vom Künstler bevorzugt verwendetes Material – verweisen einerseits auf den Handel und bringen andererseits Akinbolas Erfahrungen während seiner Residency in Wien auf tiefgreifende und persönliche Weise mit der Ausstellung in Verbindung.

Anstatt die kulturellen Assoziationen seiner Arbeiten gänzlich zu negieren, lädt seine Kunst die Betrachter dazu ein, sich mit ihrem eigenen Vorverständnis der angewandten Materialien auseinanderzusetzen und sich davon loszulösen, indem sie erkennen, wie die Veränderung von Kontext neue Ansichten zum Gewohnten erzeugt. Akinbola untersucht das Narrativ unserer individuellen und kontinuierlichen Rolle in den fragilen Konstruktionen unseres Seins.
Akinbola was born 1991 in Columbuio, Missouri, USA. Er wuchs zwischen Nigeria und den USA auf und lebt und arbeitet heute in New York City. 2017 wurde er für die Anderson Ranch Art Center Residency ausgewählt. Im Jahr 2019 wurde ihm das Van-Lier-Stipendium verliehen. 2021–2022 nahm er am Artist-in-Residence-Programm der Galerie Krinzinger in Wien teil. Seine Arbeiten wurden in der Pace Gallery, NY, Hauser and Wirth, NY, Night Gallery,