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Brigitte Kowanz

Re_Union

Galerie Krinzinger
 27.04. - 24.05.2017

Eröffnung: 26. April 2017, ab 19 Uhr
Brigitte Kowanz ist bei der Eröffnung anwesend und wird über ihre Arbeit sprechen


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Brigitte Kowanz, Metaphora II, 2017, Neon, Spiegel, 60 x 150 x 19 cm, Photo: Tobias Pilz, 
©Bildrecht, Vienna 2017


Anlässlich von Brigitte Kowanz’ Präsentation im Österreich-Pavillon zur 57. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia präsentiert die Galerie Krinzinger Kowanz’ neueste Werkgruppe gemeinsam mit einigen ausgewählten, älteren Arbeiten.

Der Titel der Ausstellung Re_Union ist auf zwei verschiedene Arten lesbar. Einerseits verweist dieser auf den Beginn des künstlerischen Werdegangs der Künstlerin und auf die Galerie Krinzinger, jener Galerie, in der Brigitte Kowanz 1980 ihre erste große Einzelausstellung hatte. Zugleich bezieht sich der Titel auf die Thematik der Cables, der neuesten Werkgruppe von Brigitte Kowanz.
In dieser Werkgruppe beschäftigt sich die Künstlerin in Weiterentwicklung ihrer eigenen Werksprache mit Informationstransfer, Daten, dem Internet, der Globalisierung und virtuellen Räumen.
Seit dem Beginn ihrer künstlerischen Praxis konzentriert sich Brigitte Kowanz in Fortführung der medienreflexiven Tradition auf die Thematisierung von Sichtbarkeit, Wahrnehmung und Bedeutungsproduktion.
In ihren neuen Werken setzt sie sich verstärkt mit der Digitalen Revolution der letzten Jahrzehnte und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Raumwahrnehmung auseinander. Neue Medien, virtuelle Netzräume und die postanaloge Kommunikation führen zu neuen Gesellschaftsformen. Brigitte Kowanz geht in Re_Union dem Trennenden und Verbindenden der heutigen Zeit nach. In einigen der ausgestellten Werke wie z.B. Treaty of Rome 25.03.1957  formuliert sie ihre Sorge um den Zerfall der Europäischen Union.
Durch die Verwendung von Licht und Spiegel – gepaart mit Morse-Codes und ihrer ästhetischen Handschrift, wie sie die Künstlerin in den letzten 30 Jahren entwickelt hat –, erzeugt Birgitte Kowanz unendliche virtuelle Räume, in denen sie die BetrachterInnen mit sozio-politischen Fragestellungen konfrontiert. Die BetrachterInnen sehen sich dabei im Spiegel stets selbst, der somit buchstäblich zum Reflexionsmedium wird.

Mit ihrem künstlerischen Werk nimmt Brigitte Kowanz in der jüngeren Kunstgeschichte eine unverwechselbare Position ein. Ihre Kunst ist konzeptuelle Poesie. Licht als Ursprung allen Lebens, ist bei ihr Information, Gestaltung von Raumzeit. Seit den 1980er-Jahren steht im Zentrum ihres Werks Licht als künstlerisches Medium, das sie in Beziehung zum Raum und in Kombination mit Zeichen, Codes und Sprache untersucht.
Licht ist für Brigitte Kowanz ein Mittel der Überschreitung und Präzisierung. Sie hinterfragt den konventionellen Bild- und Malereibegriff und stellt ein neues, integratives Verhältnis zwischen Werk, Raum und BetrachterIn her. Licht macht alles sichtbar, bleibt aber selbst unsichtbar. Licht bestimmt Orte, kennt aber selber keinen Ort. So geht Kowanz mit analytischer Leidenschaft dem Ungreifbaren und Flüchtigen nach. Licht ist nicht fest zu machen, Licht ist in Bewegung, Licht ist überall.
In den konzeptuell angelegten, jedoch poetisch anmutenden Objekten und Installationen beleuchtet sie auch die Mechanismen von Sprache. Zu dieser wechselseitigen Bespiegelung von Licht und Sprache kommen immer wieder reale Spiegel hinzu, die dazu führen, dass sich in ihren Ausstellungsinszenierungen Realität und virtuelles Spiegelbild durchdringen und die Grenzen zwischen Kunstwerk und BetrachterIn fließend werden.
Kowanz setzt Spiegel als eine Art Metamedium visueller Übertragung ein, denn Spiegel bergen durch die Durchdringung von Realraum und virtuellem Raum unendlich viele Bilder in sich, brechen räumliche Grenzen auf und entmaterialisieren diese.
Licht, Sprache und Spiegel bilden jene Trias an Motiven, die, miteinander verkoppelt, die Möglichkeiten der Selbstentgrenzung und gegenseitigen Durchdringung faktisch ins Unendliche potenzieren.

Brigitte Kowanz *1957 in Wien.
Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl):
2017 Österreichischer Pavillon, 57. Internationale Kunstausstellung – La Biennale di Venezia; 2017 Glasstress, 57. Internationale Kunstausstellung – La Biennale di Venezia; 2017 The Reality Looks Different, San Clemente Palace, Venedig; 2017 Foto-Kinetik, Museum der Moderne Salzburg; 2016 Light Show, CorpArtes, Santiago de Chile; 2015 Light Show, Sharjah Art Foundation; 2015 Light Show, MCA Museum of Contemporary Art Australia, Sydney ; 2013 Light Show, Hayward Gallery, Southbank Centre, London; 2012 Neon, MACRO Museo d‘Arte Contemporanea di Roma, Rom; 2012 Cut a Long Story Short, Borusan | Contemporary, Istanbul; 2010 Now I See, MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien; 2008 Intervention, Oberes Belvedere, Wien; 2007 Vo_lumen, Kunsthalle Krems; 2005 Energetische Resonanz, Zentrum für Internationale Lichtkunst, Unna; 2001 Art, Architecture, Design – Austria Contemporary Art Exhibition, Shanghai Art Museum; 2000 Farbe zu Licht, Fondation Bayerle, Basel; 1995 Intervenciones en el espacio - lnterventions in space, Museo de Bellas Artes, Caracas; 1993 Viennese Story, Secession, Wien; 1990 Biennale of Sydney; 1987 Bienal de São Paulo; 1984 Aperto, 41. Internationalee Kunstausstellung – La Biennale di Venezia, Venedig; 1981 Westkunst, Museen der Stadt Köln.
Ausstellungen in der Galerie Krinzinger: 2017 Re_Union, Galerie Krinzinger Wien, 2013 curated by_vienna. Why Painting now?, Krinzinger Projekte, Wien,  1988 Brigitte Kowanz - Lichtinstallationen und Objekte, Galerie Krinzinger Wien, 1986 Aug um Aug, Galerie Krinzinger, Wien, 1984 Brigitte Kowanz und Franz Graf, Galerie Krinzinger, Innsbruck, 1980 junge Österreicher, Galerie Krinzinger, Innsbruck.
Permanente Installationen (Auswahl): 2018 Lichtspur, Leopold Museum, Wien; 2017 M, Museum im Palais am Landesmuseum Joanneum/LMJ; 2017 Morsealphabet, Post am Rochus, Wien; 2017 Fountain, Glanzstoff Austria, St. Pölten; 2017 Innovation, Varta House, Wien; 2016 online, Dorotheum, Wien; 2011 Beyond Recall, Staatsbrücke, Salzburg; 2011 Museion, Jüdisches Museum Wien; 2005 Licht bleibt nie bei sich, kennt keinen Ort, ständig in Veränderung mit seiner; Umgebung, DKV, Köln; 1999 Luminare Elevation, Lünerseepark, Fachmarktzentrum Bürs; 1995 Luz es lo que se ve, MBA Museo de Bellas Artes, Caracas.
Auszeichnungen (Auswahl): 2015 Niederösterreichischer Kulturpreis – Würdigungspreis; 2009 Großer Österreichischer Staatspreis für Bildende Kunst (nach Maria Lassnig als zweite Frau; ausgezeichnet); 1996 Österreichischer Kunstpreis für Bildende Kunst; 1991 Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst; 1989 Msgr. Otto Mauer Preis;
Sammlungen (Auswahl): Fundación ARCO, Madrid; Borusan Art Collection, Istanbul; Deutsche Bank Collection, Frankfurt; DFS - Sammlung der Deutschen Flugsicherung, Karlsruhe; Die Fotosammlung des Bundes Österreich, Wien; Generali Foundation im Museum der Moderne Salzburg; Kunsthalle Weishaupt, Ulm; Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon, Celle; Kunstsammlung Deutsche Bundesbank, Frankfurt; Lentos Kunstmuseum, Linz; MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien; MBA Museo de Bellas Artes, Caracas; MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien; Museion – Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Bozen; Museum der Moderne Salzburg, Salzburg; Museum Liaunig, Neuhaus; Museum Ritter.

Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Waldenbuch; Benediktinerstift Admont. Museum Gegenwartskunst; Neuen Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum/LMJ; Kunstsammlung der Landessammlungen Niederösterreich, Krems; Sammlung Essl, Klosterneuburg; Die Sammlung Schaufler. Schauwerk, Sindelfingen; Langversion: www.kowanz.com