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Waqas Khan

In other Words

Krinzinger Projekte
  27.02. - 30.03.2013

Vernissage: am Dienstag, dem 26. Februar 2012, um 19:00 Uhr

KRINZINGER PROJEKTE eröffnet am Dienstag, 26.2.2013 um 19 Uhr die Ausstellung des pakistanischen Künstlers Waqas Khan, der nach seinem 3-monatigen Artist in Residence- Aufenthalt in Wien neue Arbeiten auf Papier vorstellt. Khan, der am National College of Arts in Lahore/Pakistan Druckgraphik studierte, orientiert sich in seinen filigranen Arbeiten an der Bardhakhat-Technik, einer Grundtechnik der persischen Mughal Miniaturmalerei. Diese besteht aus dem Setzen tausender kleiner Punkte, Linien und Strichen, die der Künstler in höchster Akribie auf das Papier aufträgt. Khan übersetzt die Kunstausübung der traditionellen Miniaturmalerei in seinen Arbeiten in einen zeitgenössischen Kontext, indem er einen Präzisionsstift benutzt, den normalerweise Architekten für das technische Zeichnen verwenden. "In my work I challenge miniature painting and at the same time leave it open for discussion." Das Resultat erscheint wie eine Fusion verschiedener Medien: die feinen Strukturen werden aus der Distanz wie ein Druck wahrgenommen, erst aus der Nähe zeigt sich die immense handwerkliche Präzisionsarbeit.

Eine Auseinandersetzung mit den soziopolitischen Gegebenheiten seines Heimatlandes, wie bei anderen Künstlern Pakistans oft erkennbar, findet sich in Waqas Khans Kunst nicht. Seine Arbeiten sind stark geprägt von einem verinnerlichten Kunstbegriff, der äußere Einflüsse nur latent zulässt. Khans Arbeiten unterliegen keinen Vorstudien, die Muster und Formen entstehen erst im Prozess des stundenlangen Zeichnens. Für diese Art der Kunstproduktion ist pure Konzentration notwendig: um die Punkte präzise und regelmäßig auf dem Blatt aufzutragen, muss der Künstler teilweise sogar den Atem anhalten. Einem Seismographen gleich bildet Khan innere Befindlichkeiten in seine Arbeiten ab. Die feinen Strukturen erscheinen daher nicht immer akkurat, sondern zeigen kleine Schwankungen und Unregelmäßigkeiten auf. In dieser meditativen Vorgangsweise greift Khan wesentliche Merkmale muslimischer Traditionen, des Hinduismus sowie des Sufismus auf.

Der Fokus in Khans Kunst liegt auf der emotionalen wie spirituellen Verbindung zum Betrachter: „I want the viewer to actually look at the works and through my work I want to evoke a dialogue between the viewer and the work. It´s all about assimilating from outside to inside and letting the outside image enter inside you“. Das Endprodukt gleicht einer visuellen Narration, das vom Betrachter gelesen und erkundet werden soll.

Waqas Khan, geboren 1982 in Pakistan, studierte Druckgraphik und Miniaturmalerei am National College of Arts in Lahore/Pakistan. In seinen Werken überführt er Merkmale der traditionellen pakistanischen Miniaturmalerei in einen zeitgenössischen Kontext. Einzelausstellungen u.a.: Lakeeren Gallery, Mumbai (Dance in retina, 2012 / Even infinity takes time, 2010), Sabrina Amrani Gallery, Madrid (Abstraction contained, 2012), Canvas Art Gallery, Karachi (Shift 2, 2009) or Rohtas Gallery, Lahore (Shift, 2009). Gruppenbeteiligungen u.a.: Tokyo Gallery + BTAP, Tokyo (Intimate picture, 2011), Chowkandi Gallery (Other side, 2009), Alhambra Arts Council, Lahore (Print exhibibtion, 2008), National College of Arts (Artists of Pakistan, 2008).