Ausstellungsliste nach Galerien
 Ausstellungsliste nach Künstlern

Sakshi Gupta,
Avinash Veeraraghavan

Crazy Jane and Jack the Jourenyman

Krinzinger Projekte
 01.04. - 30.04.2011

Vernissage: am Donnerstag, dem 31. März 2011, um 19:00 Uhr
Die Künstler sind anwesend.


Sakshi Gupta und Avinash Veeraraghavan, zwei junge indische Künstler, zeigen in der Galerie Krinzinger in der Ausstellung “Crazy Jane and Jack the Journeyman” neueste Werke.
Formal arbeiten beide ausgeprägt eigenständig, während ihre konzeptionellen Strategien sich durchaus ähneln: Beide umkreisen die emotionale Turbulenz des Alltags zwischen Chaos und Freude, Trost und Schmerz der Vergangenheit, den Versuch dabei vernünftig zu bleiben und Würde zu bewahren, während man mitten im modernen Leben steht.
Sakshi Gupta präsentiert fünf inhaltlich miteinander verbundene Skulpturen. Die Arbeiten aus der Serie „Lavish Absence“ (Verschwenderische Abwesenheit) setzen sich - sowohl einzeln betrachtet als auch als Ensemble gesehen – mit dem Erfassen der Absurdität des Universums auseinander und dem Wunsch, sie zu verstehen. Es ist der Versuch, sich der Fülle der Dinge, die außerhalb unseres Verständnisses liegen, zu stellen – der Vergänglichkeit, der Zeit, der Ewigkeit, der Schwere der Gegenwart und der Vorstellungskraft. Die Idee der Abwesenheit wird dabei über die physische Welt der Materialien verhandelt. In der rohen Materialität liegt die Fragilität der Erfahrung, in der die Entfaltung der Gedankenwelt - manchmal klar, manchmal als verwirrende Kakophonie des Chaos, manchmal losgelöst von Raum und Zeit - auf Dinge bezogen ist, die anziehend oder abstoßend, greifbar, aber auch schwer fassbar sind. So bewegen sich die Arbeiten zwischen Affirmation, Frage und Negation und befinden sich in einem inneren Konflikt zwischen Verwirrung, Ratlosigkeit und Qual.
Sakshi Gupta beschäftigt sich als Bildhauerin mit den Widersprüchen, die dem alltäglichen Leben innewohnen. Sie arbeitet mit der Wiederverwertung von Materialien, wobei sie dem Werkstoff die Freiheit lässt, sich von den materialbezogenen Assoziationen, die mit ihm verbunden sind, zu lösen. Ihre Arbeiten bestehen oft aus Schrott, dessen industrielle, weltliche Herkunft sie in einem skulpturalen Prozess der Transformation überwindet. Die Umgebung und der Raum, in dem die Skulpturen entstehen, sind bewusst eingesetzte Energiequellen die den Improvisations-Prozess ihrer Kunstproduktion beeinflussen. In der Zusammenführung von Realem mit Möglichem, Dauerhaftem mit Ephemerem, Einsamem mit Chaotischem sucht die Künstlerin nach skulpturalen Möglichkeiten, ein intellektuelles und emotionales Gleichgewicht zu finden.
Sakshi Gupta, geboren 1979 in New Delhi, lebt und arbeitet in New Delhi. Ausstellungen: „Indian Highway“, kuratiert von Hans Ulrich Obrist, Julia Peyton-Jones und Gunnar B. Kvaran, Serpentine Gallery, London (2008), Astrup Fearnley Museum of Modern Art, Oslo (2009), HEART Herning Museum of Contemporary Art in Dänemark (2010), Musée d’Art Contemporain in Lyon (2011). Gruppenausstellung junger Künstler aus Bangalore in den Krinzinger Projekten (2008), „Die Macht des Ornaments“ , Unteres Belvedere (2009), Soloshow, Gallery SKE, Bangalore (2009), Centre Pompidou, Paris, MAXXI, National Museum of XXI Century Arts, Rom (2011). Sammlungen: Saatchi Collection, London; Sammlung EVN, Niederösterreich; Devi Art Foundation, Delhi, Indien. 2008 war Sakshi Gupta Artist in Residence bei Krinzinger Projekte in Wien.
Avinash Veeraraghavan setzt verschiedene traditionelle Techniken wie Holzintarsien und Perlenstickereien, aber auch moderne Medien wie digitale Drucke und Video-Installationen ein, um eine Gedankenreise fortzusetzen, in der sich Träume und Realität überschneiden und manchmal ineinanderfließen - eine introspektive und psychologische Erkundung von Ängsten, bewussten wie unbewussten. Der Künstler untersucht die vielschichtigen und oftmals unergründlichen Ebenen des Selbst, das Jäger und Gejagter, Täter und Opfer gleichzeitig sein kann: Eine Reise durch das Bewusstsein, mit der Möglichkeit, schrecklich zu scheitern.
Veeraraghavans Werk zeichnet sich durch akribisch konstruierte und manipulierte, digitale Bilder aus, die gekonnt ineinander verwoben werden, um neuen Bedeutungsmöglichkeiten zu eröffnen. Veeraraghavan verarbeitet Einflüsse von Kitsch, der Pop-Kultur und digitaler Bildbearbeitung zu grafischen Büchern, Fotoprints und Multi-Channel-Video-Installationen.
Avinash Veeraraghavan wurde 1975 in Chennai, Indien, geboren und lebt und arbeitet in Bangalore. Sein erstes Projekt war ein interaktives Zeichenbuch mit dem Titel „I Love My India stories for a city“, 2004, herausgegeben von Tara Publishing, Chennai und Dewi Lewis Publishing, London. Ausstellungen: „Indian Highway“, Serpentine Gallery, London (2008), Astrup Fearnley Museum of Modern Art, Oslo (2009), HEART Herning Museum of Contemporary Art in Dänemark (2010), Musée d’Art Contemporain in Lyon (2011). Seine letzte Einzelausstellung war „Toy Story“ in der Gallery SKE, Bangalore, zuvor waren seine Arbeiten 2008 im Rahmen einer Gruppenausstellung junger Künstler aus Bangalore bei Krinzinger Projekte zu sehen.