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Inagaki / Komad


  GALERIE KRINZINGER
  26.11.03 - 17.01.04

 

Eröffnung: am Mittwoch, dem 26. November 2003, um 19:00 Uhr
Die Künstler sind anwesend.


Krinzinger Projekte, Schottenfeldgasse 45, 1070 Wien

Tomoko Inagaki: Underneath the twinkling stars
Zenita Komad
Christian Schwarzwald: Halbe Höhe

Neue Öffnungszeiten: Mi-Fr 15-19 Uhr, Sa 11-14 Uhr

Die Japanerin Tomoko Inagaki  (*1975 in Osaka/Japan)  bespielt in den Projekträumen der Galerie Krinzinger den linken Flügel des Erdgeschosses. Sie arbeitet vorwiegend im Performance- und Installationsbereich, und zeigt eine Übersicht der in den letzten Jahren entstandenen Arbeiten. So ist unter anderem die Performance und Installation „Garden“ zu sehen, in der sie, gehüllt in eine dicke Schicht von Kleidung, unersättlich essend, immer mehr ihrer Kleidungsstücke auszieht, je mehr sie isst, um sie schlussendlich zu waschen und aufzuhängen. In der Installation „Woods“ stapelt sie Möbelstücke, Lampen und Topfpflanzen zu einem riesigen Berg, der in der Mitte des Raums platziert ist. „The last dessert“, eine Videoinstallation bestehend aus einem Tisch mit Buffet, der an die Wand geschoben ist, und einer Projektion direkt dahinter, ist im letzten Raum zu sehen. 2 Akteure sind projiziert – eine sich über den Tisch beugende Frau, die mit einem sich ebenfalls darüber beugenden Mann zu küssen scheint. Der Schein trügt jedoch - schon der Titel ihrer Schau „Underneath the twinkling stars“ lockt verheissungsvoll mit dem Glitzern in der Ferne - der vermeintlich Küssende leckt lediglich den Lippenstift von ihrem Mund ab.

Im rechten Flügel des Raums präsentiert Zenita Komad (*1980 in Klagenfurt) ihren neuen Film „Guerre de nerfs“. Den Film zeigt sie im Rahmen ihrer Leinwandarbeiten, die  den Raum zu einer Bühne ihres Schaffens werden lassen. Beuys’ These „Kunst = Leben“ und deren Wechselschluss „Leben = Kunst“ scheint in dieser Bühne omnipräsent zu sein, eine Loslösung ihrer Person von den Werken undenkbar. Wenn Beuys hier anfügt, "Ästhetik ist eine Begleiterscheinung jeder menschlichen Tätigkeit", lässt Komad hier nur den Wechselschluss zu – Leben ist eine Begleiterscheinung jeder künstlerischen Tätigkeit. Dass das Leben durch die Kunst nicht so einfach ist, offenbart sich in Bildern wie „Guerre de nerfs“, oder „Rette sich wer kann“, der Konflikt zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft zeichnet sich in „We don’t have an opinion“ oder etwa „la mia patria“ ab. Die innige Verschränkung mit der Kunst ist an „God is a curator“ deutlich zu spüren. An eben jener Schnittstelle zwischen Realität und Fiktion, zwischen Kunst und Leben entstehen dann auch Arbeiten mit Titeln wie „ Mir träumt ich bin der liebe Gott“, aber hier fängt das Spiel mit den Ebenen erst an: Zenita Komad arbeitet bei vielen ihrer Bilder mit Passphotos aus Automaten. Aber was sie der Realität für die Kunst entnimmt und in ihr Schaffen, eine nicht differenzierende Malerei, integriert, gibt sie auch wieder zurück. In Fotoautomaten speist sie ihre Bilder ein, die darin als Hintergrund fungieren – durch die Automaten innerhalb der Ausstellung kann man sich selbst ein Bild ihrer Arbeiten machen, sich in das Ganze integrieren.