Von der digital generierten Malerei über die Fotografie und Grafik bis zur Skulptur, von der Rauminstallation über Video, Film bis zum Gitarrenrock ist Weigands Werk
grundsätzlich interdisziplinär und multimedial bestimmt. Seit den 1970er Jahren gilt sein
besonderes Interesse der Fotomontage. Extrem vergrößerte Bildraster und
Typografiefragmente, sowie die Einbeziehung malerischer Montageelemente gelten als
typische Bestandteile seiner Raumgestaltungen.
Paradigmatisch sind die monumentalen Panorama-Installationen der letzten Jahre. Das
Panorama „Dark Surfing with Sigmund“, entstanden 2010, und im selben Jahr im Art
Center Los Angeles präsentiert, ist nun erstmals in Europa zu sehen. Weigands Bildwelt
wird darin auf neue Weise erlebbar; ein Gesellschaftsbild heutiger Zeit, worin sich die
Leichtigkeit der kalifornischen Popkultur mit deren dunklen und abgründigen
Erscheinungsformen vermischt.
In der Fotoserie „Disco Boys“ (1977), benannt nach einem Song von Frank Zappa,
dient das eigene, jugendkulturell verortete Selbst als formbares Ausgangsmaterial: Der
Körper wird zur Projektionsfläche, der mit unterschiedlichen Stilen der Zeit überblendet
wird. Auf einem Raumelement ist eine in der Gegenwart spielende Jerry-Cotton-
Geschichte in Form eines lebensgroßen Fotoromans affichiert. Im Inneren des Baus
laufen Videosequenzen aus dieser Neuinterpretation. „Cotton 2010“ spiegelt, typisch
für Weigands Unternehmungen, ein genealogisches Interesse wider, nämlich dafür, wie
ein Stück Amerika-beeinflusster Pop-Trivialität in die Alltagskultur Mitteleuropas
eingeflossen ist. (Vgl. Christian Höller, 2005)
& More: Installativer Eingriff von Hans Weigand mit Werken befreundeter Künstler, wie
Mike Kelley, Jason Rhoades, Raymond Pettibon, Michel Würthle, Martin Kippenberger,
Franz West und Heimo Zobernig.
Kurator: Stefan Bidner
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog!
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