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Heinz Frank

Einwärts äußern


GALERIE KONZETT
 14.11. - 13.12.2008

 

Vernissage: am Donnerstag, den 13. November 2008, um 19.00
Der Künstler ist anwesend.
Der Künstler führt vom 14.11. bis 13.12.2008 durch die Ausstellung.



Am Anfang war das Wort oder, wie Heinz Frank es ausdrückt: Ausgangspunkt ist der Text. Seine Texte entspringen einem Gedanken, und einem Fühlen. Denn: Das was man denkt, spürt man. Das was man spürt, denkt man. Und: Das was den Mensch zum Menschen macht, ist der Gedanke, der gefühlt wird. Heinz Frank notiert solche Gedanken auf „irgendwelchen Papierln“. Mit Bleistift, denn Bleistift kann man ausradieren, dann können die Texte bei Bedarf auch wieder zurück-kommen. Die Gedanken sind Elemente seiner Bilder und Objekte – nicht Titel, sondern Anlass für alles weitere. Oder sie verschwinden alle, in einem Sack ge-sammelt, und wandern in den Altpapiercontainer, dorthin, wo sie laut Heinz Frank hingehören: Papier zu Papier. Man müsse ihm das glauben, denn fotografieren habe er sich bei der Entsorgung nicht lassen. Wozu festhalten, dokumentieren? Doch nur für den Kunstmarkt, mit Kunst habe das nichts zu tun.
Was ist Kunst? Und wer ist ein Künstler? Nur ein Geburtsblinder könne für ihn ein wirklicher Künstler sein und etwas Eigenes kreieren. Auf die Frage ob seine Objek-te, die manchmal an ethnografische Kunst erinnern, von Reisen inspiriert wären, meint Frank nur: Ja, sicher, aber alle nehmen alles Gesehene und machen was daraus und eigentlich malt jeder so genannte Künstler das gleiche, es schaut nur anders aus.
Sehen ist Thema, das Auge häufiges Elemente seiner Werke. Und weil Sehen Erkennen meint, ist das Auge eine kleine bewegliche Kugel, die auch eine Leinwand durchdringen, in alle Richtungen blicken und die Vorder- und Rückseite eines Bildes aufheben kann. Augen, das seien Stöpsel fürs Gesicht, und ohne Stöpsel ist das Gesicht eine Maske, die in Franks Werkkomplex immer wiederkehrt.

Jenseits der Maske, die keine ist, ist jeder jeder. Löcher und Augen, Innen und Außen, warm und kalt – es ist das Menschsein, das Heinz Frank thematisiert, die Frage, was uns dazu macht und uns davon entfernt. Ein Tier ist ein Tier und der Mensch ist keiner (außer er ist einer). Heinz Frank freilich ist ein Affe, so sagt er. Sein Gehirn ein Gehege, seine Gedanken frei. Indem er sie ausspricht, gehen sie und verschwinden, nur Bleistift eignet sich um sie festzuhalten. Denn das richtige Material, das habe er nie gefunden.

Eine weitere Arbeit von Heinz Frank, die Installation „Gehirn, in dem die Affen turnen“, sehen Sie in den Räumlichkeiten der Sabotage Filmproduktion.
Sabotage Art, eine von Sabotage Filmproduktion initiierte Plattform zur Förderung Bildender Künstler, bietet der Galerie KONZETT im Rahmen der Ausstellung Heinz Frank. Einwärts äußern damit als Kooperationspartner wiederholt die Möglichkeit, die Präsentation durch einen dezentralen Showroom zu erweitern. www.sabotage-films.com

Heinz Frank, geboren 1939 in Wien, studierte Architektur an der Akademie der bildenden Künste, Wien bei Ernst Plischke. Seit 1970 ist er als bildender Künstler tätig. 1986 erhielt er den Preis der Stadt Wien für Bildhauerei. 1992 Ausstellung im Museum für angewandte Kunst (MAK), Wien.

Sammlungen (Auswahl):
Generali Foundation, Wien
Museum für angewandte Kunst (MAK), Wien
Rupertinum – Museum der Moderne Salzburg, Salzburg
20er Haus, Wien