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Orshi Drozdik

"Objects"

  KNOLL GALERIE WIEN
 12.09. - 17. 11.2001

 

Eröffnung: Mittwoch, 12. September 2001, 19 Uhr


Orshi Drozdik zeigt ihre dritte Ausstellung in der Knoll Galerie Wien: eine Installation mit Fotografien und den darin abgebildeten realen Objekten.

Die Porzellanfiguren – aus einem alltäglichen Kontext herausgenommen, wurden nicht von der Künstlerin geschaffen, sondern es handelt sich um ein "Objet trouvé/ready made". Die vereinfachenden Titel offerieren mehrere Möglichkeiten der Wahrnehmung. "Objects" wird erweitert durch neue Bedeutungsebenen, die vom dekorativen und besonderen Charakter der Figuren ausgehen. Trotz dieser konzeptuellen und traditionellen ästhetischen Interpretationsbasis, wird der besondere atmosphärische Bedeutungshorizont fokussiert.

Die ausgestellte Arbeit benutzt charakteristische Mechanismen der Postmoderne: Aneignung und Bezugnahme auf einen bestimmten Stil. In der Installation wird die Sentimentalität und das Anmutige, welche den Biedermeierstil des 19. Jhs. kennzeichnen, transformiert. Das verwendete Material ruft im primären Kontext Entzücken hervor und sollte durch prätentiöse Effekte erfreuen, im neuen Kontext verlieren die Figuren ihre kitschige (trashige) Natur, bewahren aber trotzdem ihre Anmut: die Objekte zu betrachten ist ein Vergnügen. Eine weitere Besonderheit des originalen Kontexts ist der Effekt auf unsere Emotionen: die Porzellanfiguren stammen aus einem persönlichen Umfeld und sie haben jede für sich ihre eigene Geschichte. Die vermittelte Geschichte der "Objects" ist jedoch nicht die Geschichte des einzelnen Dinges, sondern sie erzählen von Persönlichem. Es ist eine symbolische Referenz auf autobiographische Stimmen, die Anschauung und Fotografie der Porzellanfiguren aufrufen. Durch das immer wieder repetierte Genre der Porzellanfiguren wird uns erlaubt, Privatheit in der Öffentlichkeit wiederzugeben und auf diese Weise die Erinnerung an eine persönliche Erfahrung hervorzurufen.

Süvecz Emese, Budapest 2001 (übersetzt aus dem Englischen)

Orshi Drozdik lebt in New York und Amsterdam. Ausgebildet in Budapest, Akademie der Bildenden Künste. Seit den 80er Jahren befasst die Künstlerin sich u.a. mit dem Thema der wissenschaftlichen Repräsentation der Natur und des Körpers, in den 90ern entstehen Serien wie „Manufacturing the Self/Body Self“ oder „Adventure in Technos Dystopium“. Mit Vorträgen und Texten diskutiert sie weiters Strategien des Feminismus („Gender Representation in Contemporary Art“, Depot Wien, 1994)Weitere Informationen, Fotos oder Ektachrome senden wir Ihnen gerne zu !