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Armin Göhringer

Stammbaum_noch hält alles zusammen!

 Galerie Ulrike Hrobsky
 09.09. - 14.10.2017

Vernissage: Freitag, 8. September 2017, 18.30 Uhr
Es spricht: Silvie Aigner (Chefredakteurin der Kunstzeitschrift Parnass)


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Die Galerie Hrobsky präsentiert in der Ausstellung „Stammbaum_noch hält alles zusammen“ aktuelle, Tafelobjekte und Holzskulpturen.

Armin Göhringer hat sich ganz bewusst für das Material Holz entschieden. Holz ist nicht irgendein Material, es hat nicht nur eine lange Geschichte, sondern auch eine spezifische Struktur. Armin Göhringer ist wie viele der Künstler, die mit Holz arbeiten, in der Tradition der Materialgerechtigkeit groß geworden. Einer von Armin Göhringers Leitsätzen ist der Grundsatz, dass Holz ein Material ist, das Bedingungen stellt, das immer befragt werden muss, mit dem man in Dialog treten muss. Es ist vielleicht sogar dasjenige Material, welches – von seiner Form und seiner Struktur – die geringste Neutralität hat: Der Künstler muss sich immer entscheiden, ob er mit oder gegen das Material arbeitet. Plastiken entstehen gerade beim Holz durch das Material und die Angebote, die dieses macht. Das Material ist Ausgangspunkt des plastischen Konzepts und greift in den Arbeitsprozess ein, selbst dort, wo der Künstler bewusst das Artifizielle dagegen setzt.

Der architektonische Charakter dieser Werke begründet sich in ganz besonderem Maße in der Verbindung von Stütze und Last. Göhringers Interesse gilt aber nicht so sehr der Auseinandersetzung mit architektonischen Fragestellungen. Der Ausgangspunkt dieser Skulpturen ist ein plastischer: Architektur überschreitet die Grenze zur Skulptur und wird zum „mehrschichtigen“ Kunstwerk, zum Kopf, zum Körper, zum sozialen Gebilde.

In der Kombination von fragilen und blockhaften Formen liegt Göhringers entscheidende Fragestellung: Wie die Gesellschaft sich gegenseitig bedingt, wie die Natur sich gegenseitig bedingt, so beruht auch der Charakter dieser Objekte auf Gegenseitigkeit. Die Auseinandersetzung mit der senkrechten und waagerechten Linie bedeutet deshalb für Göhringer nicht nur ein Ausloten der Grenzen von Technik und Form, sondern auch ein Ausloten der inhaltlichen Möglichkeiten: Wie viel Ausloten von Fragilität verkraftet unsere Welt, wann zerbricht sie am Ungleichgewicht? (Dieter Brunner_2007, Niederalfingen)

Armin Göhringer
1954 in Norderach geboren, studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Neben zahlreichen Ausstellungen, Stipendien und Atelieraufenthalten, war er Preisträger des Wettbewerbs „Zeitgenössische Kunst in der Ortenau“ (1996) und Spaichinger Stadtkünstler (2003). Er ist Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg. Armin Göhringer lebt in Zell am Harmersbach (Schwarzwald). Vertreten in städtischen und privaten Sammlungen!