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Walter Weer

Die Kraft des Lapidaren

 Galerie Ulrike Hrobsky
 18.11.2016 - 21.01.2017

Vernissage: Donnerstag, 17. November 2016, 18.30 Uhr
Es spricht: Carl Aigner (Direktor des Landesmuseums Niederösterreich, St. Pölten)
Künstlergespräch: Donnerstag, 12. Januar 2017 | 19.00


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Walter Weer
Die Kraft des Lapidaren
Fragmentarisch. Ambivalent. Hinterfragend.

Schnörkel, das Gefällige, Schmückende sind nicht Walter Weer’s Themen, denen er sich in seinen Arbeiten stellt. Seine Objekte wirken manchmal noch roh, halbfertig, fragmentarisch eben – ein Werk zwischen Anfang und Ende. Das Objekt ist da – wie zufällig – eine lapidare Sache.

Der aus Wien stammende Künstler sammelt Ideen und Materialen gleichermaßen. Zur Idee findet er das Material – und das Material führt möglicherweise zu einer neuen Idee – das Werk entsteht aus Zusammenspiel von Konstruktion und Dekonstruktion – parallel zum Zusammenfügen, Verfestigen der Konglomerate, erfolgt das Ausschneiden, kontrollierte Zerstören, Abreißen und wieder Zusammenfügen, das Verknüpfen, aber auch das Öffnen und Abziehen von Oberflächen - und das Ergebnis fühlt sich richtig an – nicht unbedingt durchschaubar – dennoch echt.

Besonders spannend findet Walter Weer die Reuse, als spezielle Form des Netzes. Ihre Offenheit und Transparenz könnte als Freiheit fälschlicherweise verstanden werden – ist sie doch gleichzeitig auch ein Signal der Enge und des Gefangenseins. Die Reuse lässt den Künstler, genauso wie die BetrachterIn das Gefühl der Ambivalenz er-, aus- und durchleben.

Walter Weers Kunst lädt die Besucher seiner Ausstellungen dazu ein, die Objekte zu hinterfragen, sich in eigene Gedankenwelten zu verstricken – nicht Gegebenes als nackte Tatsachen zu akzeptieren, sondern den Blick zu schärfen und Details zu erkennen. Es ist wie es ist – einfach und wenn die Arbeit gelungen ist – rätselhaft und doch dominant. Mehr braucht die Kunst nicht!

Walter Weer
1941 in Wien geboren
Naturwissenschaftliches Studium an der Universität Wien
Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst Wien
1995/96 Gastprofessur an der Hochschule der Bildenden Künste in Budapest
1998 Bühnenbild an der Elisabethbühne Salzburg

In der Ausstellung „Die Kraft des Lapidaren“ installiert Walter Weer Räder, Reusen und Objekte. Jedes dieser Werke zeichnet sich durch den Reiz einer besonderen Haptik aus und betont durch die Farben, wie schwarz, weiß oder rot die Eigenheiten der Materialien und macht sie spür- und erlebbar.