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Jörg Bach

Selbstfinder

 Galerie Ulrike Hrobsky
  25.04. - 12.07.2014

Vernissage: am Donnerstag, dem 24. April 2014, um 19:00 Uhr 


Jörg Bach zeigt in seiner bereits vierten Ausstellung in der Galerie Hrobsky drei Werkgruppen darunter seine Neuentwicklung - Edelstahlobjekte. Jörg Bach hat sich für ein Material entschieden, das einen großen handwerklichen Einsatz und den Gebrauch von Werkzeugen und Maschinen erfordert. Teile aus Stahlblech werden in einem Biegeprozess geformt, der sogar das Darüberfahren mit dem Gabelstapler umfassen kann, um dann zu komplexen Formen zusammengefügt zu werden. Diese können mehr oder weniger aus einem Stück bestehen oder auch additiv aus einer Mehrzahl von Elementen aufgebaut sein. Unterschiedlichste Werkgruppen entstehen, die, für Jörg Bach spezifisch, Benennungen wie „Reflektor“, “Macht“, „Entwicklung“ tragen. Bei aller Abstraktion seiner Arbeit geht es bei Jörg Bach letztlich um den Menschen, seine Beziehungen, Gedanken und Gefühle. So war bis in die 90er Jahre der Mensch der Ursprung in seinem Werk. Aus schlichten Flächen mit schroffen Kanten in eine sehr allgemeine, abstrahierte Form gebracht, handelte sich um das Grundmodul einer gesichtslosen, anonymen Puppenfigur , die in den unterschiedlichsten Materialvarianten und Gruppierungen in Erscheinung trat. Als Abbild des Abbildes wurde die Puppenfigur schließlich immer schemenhafter und in die Länge gezogen, bis die Figur des Menschen schließlich ganz verschwand. Was danach bleibt, ist nicht das Erscheinungsbild, wohl aber die Essenz des Menschen, das, was ihn ausmacht: seine Gefühle und Gedanken.
Flüchtige Umarmungen und Eisenherzen: Eisen ist traditionell ein Material, da als unedel gilt und eher mit Gewalt assoziiert wird. Besonders in seiner rostigen Variante – die einen großen Teil Jörg Bachs Arbeit ausmacht. Durch Korrosion bildet sich eine Außenhaut von warmen rostroten bis braunen Tönen, die gleichzeitig den Eindruck von archaischer Rohheit vermittelt. Entsprechend lässt auch das Objekt „Flüchtige Umarmung“ dem Betrachter die Interpretation offen, ob es sich um eine zarte oder gewaltsame Berührung der Formen handelt. Zeichnung und Frottagen: Jörg Bachs Zeichnungen und Frottagen bilden neben den Plastiken einen weiteren wichtigen Werkkomplex, und man könnte sagen, dass die Bildhauerzeichnung, wie sie Jörg Bach praktiziert, eine ganz eigene Gattung innerhalb der künstlerischen Arbeit auf Papier darstellt. Ölpapiere, die als Zwischenlagen für die Verpackung von Stahlblechen dienen und dann in zusammengeknüllter Form zum Abwischen und dergleichen verwendet werden, entdeckte Jörg Bach als weiteres Arbeitsmaterial. Vorhanden Strukturen aus Knitterfalten inspirieren ihn, im perspektivischen Kontrast von Hell und Dunkel Räumlichkeit zu entdecken und in Linien verborgene Formen zu finden, die er mit dem Stift aufzeichnet.