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Dierk Maass

Sense of Distance

 Galerie Ulrike Hrobsky
 10.11- 01.12.2012

Vernissage: am Freitag, dem 09. November 2012, um 19:00 Uhr
 

Dierk Maass, 1943 in Hildesheim (D) geboren, beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit Fotografie, genauer mit jenen Bildern, die er auf seinen Reisen an die entlegensten Orten der Welt aufnimmt.

Die Wahrnehmung unberührter Landschaftsräume steht im Fokus seiner künstlerischen Arbeit. Hier, in den entlegeneren Gebieten der Erde, zwischen Himalaya und Anden, hat Maass auch die Motive seiner Kinderporträts gefunden. Während seine Landschaftsaufnahmen durch bestechende Konturschärfe, überwältigende Präsenz und monumentale Klarheit beeindrucken, entweichen die Porträts durch das Sfumato der Unschärfe in eine Atmosphäre milder Entrücktheit.

Maass nutzt die Kamera als analoges Werkzeug, das mit der unmittelbaren Einstellung vor Ort in einem formalästhetischen Wandlungsprozess - durch Farbtransparenz, Beleuchtung, Abstrahierung und Verfremdung der Bildmotive - die Grenzen der dokumentarischen Wiedergabe zu überschreiten vermag.

Dierk Maass geht es weniger um den kitschig verrufenen Wunsch nach Idylle und den romantischen Drang nach Innerlichkeit als vielmehr um eine malerische Fotografie von impressionistischer Nachhaltigkeit. Eine Fotografie, die ihre Bilder als Projektionsflächen für Assoziationen, Fantasien, Gedanken und Erinnerungen begreift. Eine Fotografe, die Rätselhaftigkeit zelebriert, Distanz bewahrt und sich in diskrete Schweigsamkeit hüllt. In den Fotografien von Dierk Maass, die nicht als Einzelbilder, sondern als serielle Studie betrachtet werden dürfen, wird die Unschärfe zum Stilmittel der beobachtenden Auseinandersetzung mit dem Fremden. Sie erlöst die Kinder aus der Prosa ihres alltäglichen Lebensraumes und lässt sie eintauchen in eine zarte Poesie aus Lichtern, Farben und Formen.