Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt Zusammenhänge, eine Ausstellung mit Skulpturen
der deutschen Künstlerin Dee Sands sowie Druckgrafiken und Collagen des
österreichischen Künstlers Georg Lebzelter.
Der 1966 in Melk geborene Georg Lebzelter überträgt in seinen beiden Zyklen
„Fertigteilserie“ und „Strichlagen“ das Prinzip der Collage auf die Radierung. Aus
einem Modulsystem von einzelnen Druckplatten in unterschiedlichen
Bearbeitungszuständen erstellt er Anordnungen in formalen und farblichen
Modifikationen. Die Einzelblätter werden wiederum zu größeren Einheiten
zusammenmontiert. Das Prinzip der Variation, ausgehend von den Prozessen und
der spezifischen Materialität des Mediums Radierung, wird durch
Mehrfachverwendung gleicher Teile für unterschiedliche Funktionen erweitert: durch
Zerlegen und Zusammensetzen werden die Wechselwirkung der Bildelemente, ihre
Struktur und ihre Möglichkeiten untersucht.
Anders als bei einer Collage kommt es dabei nicht nur zu immer neuen Anordnungen
der einzelnen Elemente, vielmehr erlaubt das Medium der Druckgrafik auch die
Überlagerung von Farbflächen so dass es zu einer optischen Vermischung bzw.
Verdichtung der Farbwerte kommt, denen der Künstler an anderer Stelle wiederum
durch Aussparungen Leerstellen entgegensetzt.
Das variieren eines Themas durch die unterschiedliche Zusammensetzung einzelner
Elemente spielt auch eine zentrale Rolle in den Skulpturen von Dee Sands. Die 1963
in Gera/Thüringen geborene Künstlerin arbeitet seit 2005 mit Metall. Inspiration und
Materialien für ihre Arbeiten findet sie auf dem Schrottplatz. Bewusst verwendet die
Künstlerin Abfallprodukte unserer modernen Industriegesellschaft. Für ihre
Skulpturen setzt sie bevorzugt Aluminium ein - ein Metall, das besonders weich ist
und in dem jeder Gebrauch seine Spuren hinterlässt.
Dee Sands Skulpturen entstehen durch das Komprimieren der verschiedenen
Fundstücke in einer Schrottpresse. Die Künstlerin versteht ihre Arbeiten als
dreidimensionale Komposition von Flächen, Farben und Formen, deren endgültige
Gestalt sich jedoch ihrer Kontrolle entzieht. Durch das Zusammenpressen von
Metallteilen unterschiedlicher Beschaffenheit - neben Blechen verwendet Sands
auch Drähte und Rohre – schafft die Künstlerin Objekte die in ihrer Kompaktheit
Energie und Kraft ausstrahlen. Hohlräume und Verdichtungen, Flächen und
Faltungen, abblätternde Farbreste und unbearbeitete Aluminiumflächen brechen die
Grundform auf und bilden spannungsvolle Kontraste.
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