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Regina Hadraba, Alexandra Deutsch

Lineaturen

 Galerie Ulrike Hrobsky
 16.01. - 28.02.2009

Vernissage: am Donnerstag, den 15. Jänner 2009, um 19:00 Uhr


Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt Lineaturen, eine Ausstellung mit Monotypien von Regina Hadraba und Papierobjekten von Alexandra Deutsch. Die 1964 in Niederösterreich geborene Künstlerin, Regina Hadraba, und die 1968 in Karlsruhe geborene Künstlerin, Alexandra Deutsch, arbeiten beide auf sehr unterschiedliche Weise mit werkimmanenten linearen Strukturen.

Regina Hadraba lotet die Stimmungen aus, die Texte in ihr hervorrufen, und lässt sie zum Ausgangspunkt ihrer Bildarbeit werden. Mittels einer faszinierende Synthese von Malerei und Zeichnung, die geprägt ist vom dialektischen Wechselspiel von Farbe und Linie, wird die Sprache zur Bildwelt; Schrift in einen malerischen Gestus umgewandelt.
Regina Hadraba schöpft aus dem Bildspeicher ihres Inneren, ohne die auf das Papier gesetzten Linien im Voraus zu berechnen oder zu planen. Diese intuitive Arbeitsweise spiegelt auch die von ihr gewählte Technik der Monotypie wieder, indem sie nicht direkt auf dem Trägermaterial arbeitet, sondern einen mit Farbe getränkten Stoff auf den Bildgrund legt. Das Arbeiten auf unterschiedlichsten Gründen, wie geschöpftem, bemaltem oder unbemaltem Papier, sowie Buchseiten, Kartons, Leinwänden und Acrylglasplatten, das monotypische Überziehen von Buchobjekten, oder Leporellos zeigt die Vielseitigkeit dieser Künstlerin und das Ausbrechen aus konventionellen Wegen.

Tatsächlich geht Regina Hadraba einen Weg, der eine Umkehr der technischen Machbarkeit aller Dinge bedeutet, nämlich den Weg eines Lebens in Poesie. Nicht Worte drücken eine Seelenstimmung oder eine geistige Verfassung aus, sondern gedachte und gesprochene Worte werden zu graphischen und plastischen Weltgeburten. So verändert sie. Es scheint, als verwandle sie die verschiedenen Sprachen der Menschen in einen neuen, verständlichen graphischen Kosmos. (Prof. Wolfgang J. Bandion)

Alexandra Deutsch arbeitet auch mit Rhythmen, bringt jedoch die Linie in den Raum.
Wachstum und Wandel gehören zu den grundsätzlichen Themen der Künstlerin. Mit Linien, Bögen, Netzen, Gittern, Waben, Lamellen, Kelchen erfindet sie Gebilde, die manchmal an geologische Strukturen oder Landschaften erinnern, dann wieder an Pflanzen oder Tieren, die aus einer fremd-vertrauten Welt stammen. Auch wenn viele ihrer Arbeiten durch ihre Reisen und Eindrücke geprägt werden, sollte man nicht folgern, dass ihre Werke eine direkte Übersetzung ihrer Erlebnisse und Empfindungen darstellen. Denn ihren Papierobjekten gehen kleine Zeichnungen voran, in denen sie mit wenigen Strichen nüchtern die Themen und Formen klärt.
Alexandra Deutschs Arbeiten erobern den Raum. Sie besetzen neben den Wänden auch den Boden und die Decke, einzeln oder in Gruppen. Variable Grundelemente in verschiedenen Größen sind auf potentielles Wachstum hin ausgerichtet und so flexibel gestaltet, dass sie sich jeder Raumsituation anpassen, den Raum geradezu überwuchern können.

Alexandra Deutsch hat keine Scheu vor Schönheit, die außen und innen variationsreich, veränderlich, tiefgründig und vielschichtig ist. Genau solche Schönheit erschafft sie in ihren wesenhaften Objekten, die Eigenleben und Würde entfalten, die Energie verströmen, unmittelbar sind und Zeugnis ablegen von der Lust der Schöpferin, in immer wieder neue Welten einzutauchen und Schätze zu heben.
Ihre Arbeiten sind schiere Lebensfreude und machen glücklich. (Isolde Schmidt)