Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt Ausbruch nach Innen, eine Ausstellung mit Malerei
von Achim Freyer. Der aus Berlin stammende Künstler, Achim Freyer, ließ sich
zunächst als Grafiker und Maler ausbilden, bevor er Meisterschüler für Bühnenbild bei
Bertold Brecht am Berliner Ensemble wurde.
Seit 1956 ist Achim Freyer freischaffend als Maler tätig. Neben der freien Malerei
arbeitet er als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner für Schauspiel und
Musiktheater. An der Hochschule der Künste Berlin hatte er von 1976 bis 1999 eine
Professur für Bühnenbild inne. Achim Freyers zahlreiche Einzelausstellungen und
Beteiligungen an Gruppenausstellungen als Bildender Künstler bringen ihn nach
Kassel auf die Documenta (1977 und 1987) sowie nach Berlin, Bonn, Brüssel, Florenz,
Hamburg, Moskau, München, Venedig, Wien und Tel Aviv.
Die Werke Achim Freyers entstehen immer im Atelier, nie in der freien Natur, denn
seine Arbeiten sollen kein Abbild der Welt sein, keine Assoziationen hervor locken; sie
sind eine Welt und in den Worten Achim Freyers reine „Existenz“. Gleich eines
Tagebucheintrags lassen sich die oft titelgebenden im Bild befindlichen Zahlen lesen,
die anstelle eines verbalen Titels Raum für Gedanken geben.
„…Kunst ist doch immer ein Gesellschaftsmodell, sie wäre ja Kitsch, wenn sie nicht
die Wurzeln unseres menschlichen Zusammenlebens – gesellschaftlichen Gefüges
berührte – aus diesem gesellschaftlichen Gefüge herrührt. Wir müssen mit großer
Demut wissen, dass Kunst immer aus Traditionen entsteht, aus einem Reichtum der
Erfahrung. Kunst ist nichts Einmaliges, Losgelöstes. Das finde ich sehr wichtig am
Theatermachen: dass wir in Traditionen denken lernen müssen. Und dass die Historie
relativ unwichtig ist, ebenso wie die Aktualisierung. Beides sind Unarten der Kunst:
Dass man versucht, entweder historisch zu sein oder zu aktualisieren, also mit Gewalt
zeitgenössisch zu sein. Es gibt von Picabia einen wunderbaren Ausspruch, der sagt:
Du brauchst dich nicht zu bemühen, modern zu sein – das ist das Einzige, was du
nicht vermeiden kannst.“ (Achim Freyer, In: Theater, Bd. III, S.208) |
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