Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt die Ausstellung Wege Waren Waren Wege, eine
Ausstellung mit Malerei und Holzschnitt auf Nepalbütten der aus Haslach
stammenden Künstlerin Christa Mayrhofer.
Christa Mayrhofers Holzschnitte sind Unikate, denn es entstehen durch die
individuellen mehrschichtigen Prozesse selbst für die Künstlerin teilweise
unvorhersehbare Resultate.
Das Nepalbüttenpapier, das für die meist sehr großformatigen Holzschnitte als
Bildträger dient, wird nach uralten Rezepten, ohne chemische Konservierungsstoffe
hergestellt. Jeder Bogen hat seine individuelle Struktur, ja einen persönlichen
Charakter […] Durch Auskratzen und Ausschaben werden Teile der eingewalzten
Farbschicht wie Spuren der Zeit oder Verletzungen, die das Leben mit sich bringt,
wieder entfernt.
Die Skulpturen von Dee Sands werden in diesem Rahmen erstmalig in Österreich
präsentiert.
Jede Skulptur ist eine Alchemie, eine Akkumulation von unbrauchbaren,
weggeworfenen Metallstücken. Die Multiplikation und Addition dieser Stücke
erzeugen einen Gegenstand, der Dissonanzen in einer heilen, intakten Welt wachruft.
[…] Die Arbeiten von Dee Sands stehen in Wechselbeziehung zu der serienmäßigen
Verschrottung, die in unserer Gesellschaft des besseren Lebens zunehmend Raum
einnimmt. (Terence Carr)
Der Ausstellungstitel Wege Waren Waren Wege bezieht sich auf den Lebensweg, den
man beschreitet, an welchem man gleichermaßen sowohl künstlerisch, als auch
menschlich wächst.
Fleckvieh in Öl
Großformatige Kuh-Portraits von Christa Mayrhofer in Wien und Graz
Dürers „Rindermaulstudien“, Franz Marcs „Die gelbe Kuh“, Höhlenmalerei, Rubens,
Picasso oder Warhol: Kühe scheinen wie für die Leinwand geschaffen. Mit
achtsamem Blick nähert sich die oberösterreichische Künstlerin Christa Mayrhofer
jetzt der Gelassenheit dieser Tiere
„Lanzelot“, „Hael“ oder „Wolke“ sind die Titel, die Christa Mayrhofer ihren
großformatigen Bildern gibt. Ihre Bewegungsstudien zeugen von in Öl gebannten
Begegnungen mit Mühlviertler Fleckvieh und Hochlandrindern, friedlichen Stieren auf
Sommerweiden und forschen Kühen in warmen Ställen. Dort, wo Mayrhofer den
Tieren begegnet, entsteht eine explosive Farbigkeit. Welche Farbe hat die Streu?
Wie verändert sich der Glanz im Fell der Tiere? Der Atem und die Blicke, der Geruch
und die Geräusche setzen den künstlerischen Prozess in Gang. Für Mayrhofer ist
nicht das Bild die Kunst, sondern der Verlauf, in dem es entsteht.
Poem des Mitgefühls
Ihre Strahlkraft schöpfen die Arbeiten aus der Gelassenheit der Tiere: „Die Kuh ist
ein Poem des Mitgefühls“, sagte Gandhi. Die Gelassenheit und Güte der Kuh als
Gegenpol zur Kurzlebigkeit und ihrem Status als „Ernährerin“ thematisiert Mayrhofer
im Spannungsfeld zwischen dynamischer Momentaufnahme und spiritueller
Bodenständigkeit, in dem ihre Bilder sich mitteilen
Achten und beobachten
In der Rolle der Beobachterin entdeckt Mayrhofer die Würde der „vache sacrée“, der
Heiligen Kuh neu. Diese Würde zu achten bedingt auch die Achtung ihrer
Körperlichkeit. Nur lebensgroß wird man diesen Tieren und ihrer Antwort auf ewige
Fragen gerecht. „Wo nach dem Tod ihre Herzen sind, das weiß ich nicht“, sagt
Mayrhofer: „Aber ich möchte ihnen eine Seele geben.“
Ausstellungen in Wien und Graz
Nach einer erfolgreichen Schau in Zürich sind die Kuh-Werke Mayrhofers jetzt
erstmals in Österreich zu sehen: Die Galerie Ulrike Hrobsky eröffnet unter dem Titel
„Wege Waren Waren Wege“ mit einer Vernissage am 21. Februar, die Galerie
Schafschetzy in Graz am 14. Februar unter dem Titel „Warm ums Herz“.
(Virginia Rohrhofer-Meinhart) |