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Andrea Freiberger

re-Introducing myself
 Galerie Ulrike Hrobsky
 08.11. - 21.12.2007

Vernisage: Mittwoch, 07. November 2007, 19.00 Uhr


Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt die Ausstellung re-Introducing myself, eine Ausstellung mit Fotografien und Collagen der Künstlerin Andrea Freiberger.

Andrea Freiberger, die sich vorerst mit Textilkunst befasst hat, hat in den letzten Jahren eine umfangreiche Serie von Collagen und Fotografien geschaffen. Das Ausgangsmaterial all dieser Arbeiten sind Bildausschnitte: Unspektakuläres und Alltägliches, unberührte Landschaften und idyllische Naturszenen, historische Architektur, Heldinnen und Helden aus der Kunstgeschichte, sowie Figuren aus der Werbung und Medienwelt. Die genannten Motive werden aus ihrem ursprünglichen Kontext isoliert, sowie grafische Elemente zu einer völlig neuen Bilderzählung arrangiert, die auf interessante Weise mit räumlichen und zeitlichen Dimensionen spielt.

In Andrea Freibergers Collagen dominiert eine straffe Bildorganisation. Ein meist streng geometrischer Raster wird zum Rahmen für eine symmetrisch angelegte, aber letztlich linear fortlaufende Abfolge von Einzelbildern, in welchen verschiedene Aspekte des jeweils thematisierten Phänomens dargestellt werden. Jedes Arrangement will decodiert und auf die kleinen Unterschiede hin untersucht werden, welche die nur scheinbar identen Wiederholungen zu Einzelbildern machen, die sich zu einem engmaschigen, betont ornamentalen Muster fügen.

Ihre in den Collagen entwickelte Kompositionsform, die strenge Gliederung in Raster und die Wiederholungen, wird übernommen und von Andrea Freiberger in die Bildsprache der Fotografie übersetzt. Die dadurch entstehenden ornamentalen Strukturen, erinnern an Stoff- oder Tapetenmuster. Durch diese sich wiederholenden Spiegelungen kommt es zu einem Verfremdungseffekt, der es schwierig macht, das eigentliche Foto, den ursprünglich abgelichteten Gegenstand, oftmals Fenster, Räder, oder Sessel, zu erkennen. Die Loslösung der einzelnen Bildfragmente aus ihren Bezügen vermittelt den Darstellungen nicht nur Eindeutigkeit und Zeitlosigkeit, zugleich schafft diese Verfahrensweise auch eine gewisse Distanz zum Betrachter.

Aus diesen Zitaten entstehen Kompositionen, die auf einer höchst spannungsreichen Konfrontation der Elemente basieren. Diese Spannung kann formaler, aber auch inhaltlicher Natur sein; formaler Harmonie steht inhaltliche Dissonanz gegenüber, die wiederum in ironische Distanzierung abgemildert oder auch verschärft wird. Aus diesem Mit- und Gegeneinander der Bildteile baut Andrea Freiberger ihre Geschichten und bauen wir Betrachter die unseren. (Berthold Ecker)