Zur Ausstellung spricht:
Klaus Albrecht Schröder, Direktor
der Albertina
Achim Freyer - wer denkt nicht bei Nennung dieses Namens an betörende
Theateraufführungen, an phantasievolle Kostüme und Dekorationen.
Dass er eigentlich ausgebildeter Graphiker und Maler ist wird hierzulande
noch immer viel zu wenig wahrgenommen. Waren es bei der ersten
Ausstellung Januar 2003 in der Galerie Hrobsky in der Grünangergasse
in Wien Ölbilder, Kohlezeichnungen, Lithographien und Radierungen
aus den letzten Jahren, so wurden in der Salzburger Ausstellung
im Juridicum der Universität Salzburg von 3. - 12. April 2004
durch die Galerie Ulrike Hrobsky Arbeiten aus seiner letztenSchaffensperiode
gezeigt. Der aus diesem Anlass aufgelegte Katalog "Stationen
64-04" allerdings zeigt Werke aus seiner nun schon vier Jahrzehnte
währenden Tätigkeit als bildender Künstler.
Die Salzburger Ausstellung wird nun im kleineren
Rahmen in der
Galerie Ulrike Hrobsky präsentiert.
Parallel zu seiner Theatertätigkeit spielt das Zeichnen, das
Malen immer eine wichtige Rolle. Es ist ein gegenseitiges Durchdringen
der Theaterwelt mit der Welt auf der Fläche und umgekehrt.
Skizzen entstehen beinahe täglich und das skizzenhafte, das
scheinbar unfertige ist auch ein wesendtliches Merkmal seiner fertigen
Bilder. Als Betrachter fühlt man sich aufgefordert, die in
denn Bildern nur angedeuteten Geschichten weiterzudenken, seine
eigenen Empfindungen und Erinnerungen einzubringen.
"
Metamorphosen" hieß eines seiner am Wiener Burgtheater
gezeigten Bühnenwerke, und Verwandlungen, Gestaltveränderungen
ziehen sich auch durch alle vier Jahrzehnte Malerei. Manche Experten
wollen bis zu 8 Werkphasen ausmachen, doch man sollte sich lieber
an Aussagen des Künstlers selbst halten, der eher prosaisch
von Streifenbildern, Farbfeldern, Landschaften, von Räumen
und Figuren, von Gestaltfindungsprozessen und "unterwegs sein" spricht.
Oft sind es Selbstbefragungen eines bei allem äußeren
Erfolg Unangepassten. Man kann ihn sich gut vorstellen, wie er
sich die Toskana erwandert, immer bereit, das Gesehene festzuhalten.
Und man glaubt ihm gern, dass er diese Gegend, ihre Bauten, ihre
Menschen liebt, weil es dort nicht so perfekt, so sauber so ordentlich
zugeht. Wo Chaos, ja selbst wo Verfall herrscht, kann man als Künstler
gut arbeiten.
Große Wanderungen führen wieder wieder an den Ausgangspunkt
zurück. Achim Freyer ist nun bei den Streifenbildnern siener
Frühzeit angelangt, bei hohen Horizonten, bei eingegrenzten
Farbfeldern. Auch das wird nicht die letzte, allein gültige
Werkphase sein, weil alles bei ihm Verwandlung ist. |
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