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Jupp Linssen

Bild Objekt Konserve

 Galerie Ulrike Hrobsky
  19.03. - 11.05.2004

 

Vernissage am Donnerstag, dem 18. März 2004, um 19.00 Uhr


Der Maler Jupp Linssen wurde 1957 in Kempen am Niederrhein geboren. Von 1980 bis 1986 Kunststudium an der Rheinischen-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen bei Professor Joachim Bandau. Seit 1987 freischaffend, unterrichtet Jupp Linssen seit dem Wintersemester 2003/2004 im Orientierungsbereich der Düsseldorfer Kunstakademie im Fach Malerei.
Jupp Linssen lebt und arbeitet in Aachen.
Zahlreiche Einzelausstellungen und Messebeteiligungen
(Art-Cologne/Art-Basel)
Seine, aus einer genauen Beobachtung der Umwelt resultierenden Arbeiten wirken in ihrer Formation oftmals wie zufällig erzeugt. Ihre nichtsichtbare Gegenständlichkeit schützt sie vor all zu enthusiastischen Vergleichen mit der realen, der sichtbaren Welt. Doch das so verborgene Natur- oder Architekturerlebnis, die verheimlichte Erfahrung im Umgang mit Menschen, Farben, Lichtern, das wie und wann auch immer ihnen vorausgegangene Ereignis garantiert andererseits gerade für die Glaubwürdigkeit der Bilder. Sie sind fern einer sich selbst genügenden Ästhetik des Materials, fern einer unkritischen Formverliebtheit. Und balancieren auf der Schnittlinie zwischen zweidimensionalem Bild und dreidimensionalem Objekte. Zuweilen kehren sie die tradierten Sehgewohnheiten aus dem Kunstgebrauch auch um. Klar definierte Bilder, bemalte Leinwände, greifen durch hinzugewonnene Materialien wie Blech und Holz oder durch ihre Verdopplung, Verdreifachung in ihren Umraum ein und gewinnen auf einmal an Volumen und an Körperlichkeit. Hingegen besitzen manche seiner Installationen aufgrund eigentlich ganz einfacher Rhythmen und Strukturen an der Oberfläche geradezu etwas Malerisches. Gelegentlich kommt dann aber doch noch etwas Vignettenhaftes hinzu. Linien, die als Nahtstellen zwischen Flächen liegen; vegetabile Formen, die als Blatt oder Blüte auf scheinbar brachen Ebenen gedeihen; geometrische Formationen, Spiralen und ähnliches, die in ihrer abstrakten Form Erinnerungen wachrufen, an einen Nachen, an ein schiefes Dach, an einen Morgen bestelltes Ackerland. Es ist dieser Mut zur Pause, der für die Arbeiten von Jupp Linssen ein entscheidendes Merkmal ist. Der Betrachter hält inne an den kleinen Wiedererkennbarkeiten; der Interpret stößt sich an sichtbaren oder nur mehr spürbaren Verwerfungen in seinem Gedankengebäude; der Genießer verweilt im Augenblick und der Maler – der Maler zögert, ein Bild abzuschließen, ihm die Eineindeutigkeit zu geben und lässt so vieles offen.