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Nadja Hlavka und Friedrich Danielis

 

GUT GASTEIL
 29.08. - 01.11.2020

Vernissage: 29. August 2020, 18 Uhr
Eröffnungsrede: Dr. Johann Berger, Künstler und Kurator
Marwan Abado spielt auf der Oud und singt
Um 17 Uhr liest Peter Jeschek bei seinem Objekt „ my home is my castle" eigene Texte.


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Nadja Hlavka: Bilder

Den Protest sieht man den sanften, farbig zurückhaltenden, stimmungsvollen Bildern von Nadja Hlavka auf den ersten Blick nicht gleich an. Der Protest entspricht ihrer Persönlichkeit: Er ist ruhig, tiefgreifend und gut überlegt. Der Unmäßigkeit, Rücksichtslosigkeit und Arroganz in weiten Teilen der modernen Gesellschaft stellt Nadja Hlavka den Blick auf die scheinbar nebensächlichen Details und die Stille entgegen, in Landschaften in ruhigen Farben mit dem dominierenden Blau in vielfältigen Variationen.

Für den Entstehungsprozess nimmt sich die 1965 in Wien geborene Nadja Hlavka Zeit. Sie nützt die altmeisterliche Maltechnik von Öl auf Leinwand, rührt ihre Farben selbst an, nicht zuletzt um den Farbton und die Konsistenz des Materials besser beeinflussen zu können. Die Bildoberfläche ist durch ihre Materialbearbeitung plastisch strukturiert wie ein Relief: Durch den punktuellen, manchmal in feinen Linien geführten pastosen Farbauftrag, Kollagen mit Papier- und Leinwandstücken, die bearbeitet und auch wieder abgenommen werden - stufenweise, bewusst langsam formt sich die Bildlandschaft in mehrfacher Weise.

Ihre Hauptfarbe ist das Blau, das Blau des Himmels und des Wassers, des Weltalls und der unterschiedlichen Tageszeiten. In unzähligen Varianten moduliert sie diese Farbe und erzeugt damit die vielfältigen Stimmungen in ihren persönlichen Landschaften. Der "Farbklang" ist für Nadja Hlavka, die an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien studierte, wesentlich. Ihre Bilder haben eine zarte Musikalität und sie zeigt in ihnen kleine Ausschnitte des Lebens. "Das Kleinste darf nicht fehlen", sagt Hlavka, "weil das Große sonst nicht möglich ist."

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Friedrich Danielis: Malerei und Grafik

In farbenprächtigen Formen entwirft Friedrich Danielis seine phantasievollen Gegenwelten. Kraftvoll, klar strukturiert, sich auf kein reales Abbild einlassend, entsteht so eine "Parallelnatur" zu den vielfältigen Mängeln, Unzulänglichkeiten und dem Versagen in der Realität. Das Blau des Himmels und des Wassers, das goldgelbe Ockerbraun, leuchtendes Rot und zart vermischtes Lila mit Orange-Rot-Tönen mit Eitempera, Aquarellfarben, Pastellkreiden oder Gouache - Danielis Bilder strahlen Wärme und Zuversicht aus. Mit den poetischen Titeln gibt Danielis einen kleinen Denkanstoß und verlockt den Betrachter auf neue Wege des Sehens - bereit für das Abenteuer der Phantasie.

Diese Offenheit nimmt der Autodidakt Friedrich Danielis, der in Bayern geboren, in Salzburg aufgewachsen und lange Jahre abwechselnd in Wien, New York und Venedig gelebt und gearbeitet hat, auch für sich selbst mit großer Begeisterung in Anspruch. Zyklisch führt dies von einem Bild zum nächsten. So wachsen aus eher kleinen Formaten, die wie Tafelbilder ein Eigenleben entwickeln, mehrteilige Gesamtbilder, die sich zum großen Ganzen fügen. Wie eine musikalische Komposition, die ein Thema unter verschiedenen Blickwinkeln variiert.