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full house

Saisonende am Gut Gasteil


  GUT GASTEIL
 8. & 9.12.2018


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Beni Altmüller, Foto: Saskia Seidl

Am Gut Gasteil im südlichen Niederösterreich gab es heuer einige Jubiläen. Zum Ausklang der diesjährigen Ausstellungssaison am Gut Gasteil laden die beiden Bildhauer Charlotte und Johannes Seidl am 8. und 9. Dezember zum traditionellen "full house": In der Fülle der Arbeiten der Gut Gasteil-Künstler - von Hannes Berger und Anna Maria Brandstätter bis Andrea Trabitsch und Zens - finden sich zahlreiche neue Werke. Dazu auch neue Sinterkeramik-Objekte, Bücher, Schafwollprodukte und Biolebensmittel. Damit gibt es eine vielfältige und reichhaltige Auswahl, die auch für ganz besondere und exquisite Weihnachtsgeschenke bestens geeignet ist!

Die "Kunst in der Landschaft" auf dem 16 Hektar großen Areal rund um das Hauptgebäude von Gut Gasteil kann heuer wieder mit einigen neuen Objekten aufwarten: Frauenfiguren und Schreitiere von Charlotte Seidl und zwei weithin sichtbare Skulpturen von Beni Altmüller und Willi Katteneder. Alle Landschaftskunstwerke sind auf den Rundgängen auch außerhalb der Ausstellungssaison frei zugänglich - entsprechende Kleidung und Schuhwerk vorausgesetzt.

Eine Jubiläumssaison mit neuen Künstlern
Seit 30 Jahren führen Charlotte und Johannes Seidl das Gut Gasteil als ganz besonder Kunststätte, Charlotte feierte im zu Ende gehenden Jahr ihren 70. Geburtstag und die beiden Bildhauer ihre goldene Hochzeit - und seit 25 Jahren arbeitet Charlotte bereits an ihren großen Frauenfiguren. Zum ersten Mal am Gut Gasteil - und das mit beachtlicher Resonanz - waren heuer der als Regisseur weithin bekannte Peter Patzak mit seinen Gemälden und seine Frau Eve Joy Patzak mit Zeichnungen. Ebenfalls zum ersten Mal ausgestellt hat der Maler, Graphiker, Bildhauer und kreative Gestalter Wolfgang Männer und fand mit seinen vielfältigen Bildern und Objekten große Begeisterung bei den Besuchern.

Neue Bilder von Hannes Berger bis Andrea Trabitsch
Neue Arbeiten von Hannes Berger, Anna Maria Brandstätter, Helga Cmelka, Edgar Holzknecht, Marina Horvath, Mela Kaltenegger, Richard Kaplenig, Renate Krammer, Sylvia Kummer, Leena Naumanen, Valentin Oman, Birgit Sauer, den Schichtarbeitern, Charlotte Seidl und Andrea Trabitsch erweitern heuer das Angebot beim "full house". So arbeitet Helga Cmelka neuerdings mit Ornamenten und Federn und setzt diese schichtweise in eine spannende Beziehung, die Struktur der Federn nimmt auch Anna Maria Brandstätter auf und strichliert dieses Grundmuster mit dunkelblauer Tusche zu präzise gestalteten Objekten mit mystischer Ausstrahlung. Die neuen Bilder von Richard Kaplenig konzentrieren sich in ihrem überdimensionalen Fokus auf die kleinen Alltagsdinge, diesmal auf Eisenstrukturen wie Kettenglieder, und von Valentin Oman sind zusätzlich zur Ecce homo-Thematik auch Landschaften, zerklüftet und farbenprächtig, zu sehen.

Von Charlotte Seidl gibt es einige neue "Kleinen Szenen", heiter-ironischen Kommentare und Reaktionen zu politischen Situationen, aktuelle Metaphern und ihre ganz persönlichen Erinnerungen in Ton geritzt und glasiert in der Größe von 34 x 34 Zentimetern. Unter dem Übertitel "gemeinsam" hat Charlotte Seidl eine neue Skulpturenreihe mit einer Größe bis zu einem Meter im zu Ende gehenden Jahr geschaffen. Sie schließen an die Form der "Wächter" an, sind aber kleiner und - dem Titel entsprechend - gebündelt.

Kunst in der Landschaft
Eine neue blaue Frau - "die Tänzerin" - von Charlotte Seidl hat ihren Platz in der Kunst in der Landschaft gefunden und zwei Frösche in der Serie der „ Schreitiere“. Nach dem stacheligen Holzobjekt "Phrasso" - Schutzwall - das Willi Katteneder im Vorjahr in die Wiese gebaut hat, hat er sich heuer dem Thema Digitalisierung und ihren Auswirkungen auf die menschlichen Vehaltensweisen angenommen. "Hirnschrott" lautet daher das übergeordnete Thema, das Objekt "1 und 0" ist die Materialisierung des digitalen Grundkonzepts: Aus mehreren Reihen rostigem Baustahldraht hat er ein Tor gebaut, das einmal seine Basis in einer aus rostigen Dosen angeordneten Null-Form hat und auf der anderen Seite in einer ebenso geformten Eins verankert ist. Die archaischen Stoffe Sand und Kohle stehen als materieller Gegenpol zur rasanten Entwicklung der Technik. Aufforderung zum: Durchgehen, nachdenken, sich nicht von der Technik verführen lassen.

Einen neuen Stern aus Bambusstangen hat Beni Altmüller als "Licht aus dem All" in die Landschaft am Gut Gasteil geholt. Er wirkt wie die Verbindung mit dem Universum, wie er da so selbstbewusst und in seiner Form doch etwas fremd in der Wiese steht. Die Bambusstäbe hat Altmüller in Japan als Baumaterial für seine Objekte schätzen gelernt und baut nun damit auch eine Brücke der Kulturen. Der Herbststurm hat ihn zerlegt, nun ist ein zweiter Stern mit neuem Material wieder aufgebaut und gut verankert.

Die Fülle der Formate und Themen
Die Ausstellung bespielt das ganze Haus und beinhaltet Malerei und Grafik, von: Franz Blaas, Anna Maria Brandstätter, Andreas Buisman, Robert Hammerstiel, Nadja Hlavka, Edgar Holzknecht, Marina Horvath, Barbara Höller, Gustav Januš, Mela Kaltenegger, Richard Kaplenig, Martha Kerschhofer, Edeltraud Kolar, Harald Kutschera, Franka Lechner, Lubomir, Nina Maron, Hannes Mlenek, Maria Moser, Leena Naumanen, Valentin Oman, Ona B., Birgit Sauer, Die Schichtarbeiter, Johannes und Charlotte Seidl, Saskja Seidl, Lotte Seyerl, Leonard Sheil, Julian Taupe, Gerlinde Thuma, Andrea Trabitsch, Silvia Weiß, Mario Wesecky, Maria Wetter, Herwig Zens und anderen. Skulpturen von den Seidls.

Der Büchertisch beim "full house" am Gut Gasteil ist reich gedeckt und einiges ist neu dazugekommen: "Aller Mitte Punkt", der gewichtige Querschnitt durch das reichhaltige Werk von Wolfgang Männer, "Zeit am Fluss“ über das LandArt-Projekt von Eva Gruber an der Schwarza, das Werkverzeichnis des 2014 verstorbenen Oswald Stimm "Der Tänzer in der Zeit" mit Beiträgen von Silvie Aigner und Matthias Boeckl, ebenso die von Silvie Aigner herausgegeben Monographie der Arbeiten von Sylvia Kummer " Lebenshäute - Malerei. Objekte. Projekte" und das Kinderbuch "Die Prinzessin mit dem Bart" von Martin Auer.

Gefässe aus Sinterkeramik wurden von Charlotte Seidl neu getöpfert, ein Schafwollteppich, drei grob gewebte, in sich gemusterte Wolldecken, die als " Zauberdecken" wirken: Über die Bettdecke gelegt, vermitteln sie ein Gefühl der Geborgenheit, das auch bei Schlafproblemen sofort in den erholsamen Schlaf führt... Dazu kommen Wolle von den hauseigenen Schafen, ebenso Lammfelle und Felldecken, Edelbrände, Bioäpfel und -nüsse, Birnen und Apfelsäfte.

Kulinarisches Angebot
Das Kunstangebot wird in bewährter Weise ergänzt durch das kulinarische Programm im Biobuffet.