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Eve Joy und Peter Patzak

 

  GUT GASTEIL
 24.06. - 19.08.2018

Eröffnung: 23. Juni 2018, 19.00 Uhr


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Foto: Verena Kienast

Eve Joy Patzak - Zeichnungen
Zeichnen ist für Eve Joy Patzak Mittel der Kommunikation und sie hat dabei einen sehr prägnanten eigenen Stil gefunden. Vor fünf Jahren hat die 1945 in New York geborene Frau von Peter Patzak durch einen Schlaganfall ihre verbale Sprache verloren. Mit familiären Wurzeln in Wien, hatte sie hier Psychologie studiert und ihren Mann kennengelernt, später leitete und reformierte sie das "Kinderhaus" in Gugging - das heute das "Haus der Künstler" beherbergt.

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Aus der plötzlichen Sprachlosigkeit begann sie spontan zu zeichnen. Mit klarem, durchgängigem Strich sind das meist weibliche Figuren, oft in der Rückansicht oder aus der Perspektive von oben. Sie treten mitunter in eher ungewöhnlichen bis unmöglichen Körperhaltungen und Verschlingungen miteinander in Beziehung und sie erzählen aus der vielschichtigen Wahrnehmungs- und Empfindungswelt von Eve Joy Patzak. Jedes der Gesichter erhält mit minimalen Mitteln einen ganz eigenen Ausdruck: Traurig, besorgt, neugierig, tröstend, fröhlich,... ein unglaublicher Nuancenreichtum, der die Gefühlswelt von Eve Joy Patzak widerspiegelt.

Peter Patzak - Malerei
Die Malerei war für den österreichischen Bildkünstler und Ehemann von Eve Joy, Peter Patzak, das erste Ausdrucksmedium, mit dem er an die Öffentlichkeit trat und sie hat ihn durch all die Film- und Schreibjahre immer beschäftigt. Peter Patzaks gemalte Bilder vermitteln ihre Botschaften in stark abstrahierter Form und erinnern in ihrem irgenwie mystischen Erscheinungsbild an die spirituelle Kraft der Ikonen. Als manchmal ziemlich realistisch, manchmal symbolisch dargestellte Türen und Fenster können sie den Gedankenfluss in die Weite der Phantasie öffnen und vor dem oft düster-geheimnisvollen Hintergrund berühren vielschichtige Farbkontraste in Gelb, Rot oder Blau das sinnliche Erleben.

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Für Peter Patzak selbst steht am Anfang der Arbeit oft ein für ihn bedeutsamer Satz, eine verbale Botschaft, die er dann in vielen Farbschichten immer unbestimmter werden lässt und nur im Titel gewisse Spuren legt: "Briefe nach Perigord" heißt da ein Zyklus, und nimmt Bezug auf den Philosophen des 16. Jahrhunderts Michel de Montaigne. Oder "Das Buch der Nikarete", wo es um die antike Hetäre aus dem 4. Jahrhundert vor Christus geht. Und nun auch: "Briefe an Eve Joy". Ein Gedanken- und Empfindungsaustausch in Bildern.