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Thomas Reinhold,Markus Wilfling

 GALERIE GÖLLES
 22.05. - 09.07.2011


Vernissage: am Samstag, den 21.Mai 2011, um 18:00 Uhr
Einführung durch Roman Grabner, freischaffender Kurator
 


Thomas Reinhold betreibt seine neue bildnerische Arbeit als empirische Wissenschaft, wobei aufeinander abgestimmte Farbmassen längs genau kalkulierter Linien mit den Händen übereinander und nebeneinander geschoben werden. Dieses Nacheinander von malerischen Überlagerungen wird für den Betrachtenden zum malerischen Raum, zu einer Raumvorstellung, die, so Reinhold, im digitalen Zeitalter eine völlige andere und einer permanenten Veränderung unterworfen ist. Der Sinnlichkeit, die flüssiger Farbe innewohnt und jener, die beim Betrachten der Farben und Formen in Reinholds großflächigen Arbeiten entsteht, steht dabei das klare Kalkül, das Reinholds Arbeit ebenso kennzeichnet, nicht konträr gegenüber. Vielmehr erzeugt das Zusammenspiel von scheinbarem Zufall und überlegtem Intellekt, von freier Gestik und klarem Kalkül, ein Oszillieren, das den Bildbegriff zu erweitern sucht und über die selbst-reflexive Geste hinaus vorhandene Wahrnehmungsmuster vertieft.

Thomas Reinhold:
1953 in Wien geboren
1974 bis 1978 Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Herbert Tasquil
1999 Auftrag für die Gestaltung der Fenster der „Chapelle de la Résurrection“ in Brüssel,
Rue van Maerlant
2008 Gestaltung der Fenster der gotischen Kapelle d. Kirche von Hausmannstätten b. Graz
2010 lebt und arbeitet drei Monate in Shanghai (Stipendium des bm:ukk)

 

 

Markus Wilflings Skulpturenbegriff hinterfragt, berührt Raum und Architektur, vermißt zeitliche mit örtlichen Parametern. Unaufgeregte Alltagsmaterialästhetik, Wahrnehmungsverschiebungen, Irritationen des Sehens und daraus resultierende Bewusstwerdung von Täuschungsmechanismen sind charakteristisch für die Arbeit von Markus Wilfling. In der Entwicklung seiner Skulpturen, deren Ausgangspunkt oft objets trouvés oder gefakte Ready-Mades sind, treibt er seine Untersuchungen an der Absurdität der Welt voran. Dabei täuscht er aber nicht vor, ist nicht er es, der illusioniert, sondern lotet die Möglichkeiten materieller Tatsächlichkeiten aus, in deren vermeintliche Wirklichkeit der Betrachter kippt. Erlernte Hirnfunktionen werden dabei in Frage gestellt, während sich gleichzeitig Erinnerungen verselbständigen und aus dem Lot gehoben werden.
(Zwischen Alpha X und Omega, Elisabeth Fiedler)

Markus Wilfling:
1966 in Innsbruck geboren
1988-89 Kunstgewerbeschule Graz, Meisterschule der Malerei bei Prof. Gerhard Lojen
1989-93 Studium der Bildhauerei bei Bruno Gironcoli an der Akademie der Bildenden Künste in Wien
2000 Förderungspreis der Stadt Graz für Bildende Kunst
2003 Kunstpreis der Diözese Graz-Seckau für Zeitgenössische Bildende Kunst
2007 Auslandsstipendium des Landes Steiermark in Mexiko
2010 Staatsstipendium des bm:ukk