Ausstellungsliste nach Galerien
 Ausstellungsliste nach Künstlern

Peter Sengl

”Siebzigeinhalb”


GALERIE GERERSDORFER
 14.10. - 14.11.2015

Vernissage: Mittwoch. 14. Oktober, 19 Uhr
Peter Sengl ist anwesend
Zur Eröffnung spricht Mag. Carl Aigner
Mitglied Stiftungsvorstand Leopoldmuseum Wien
 


 
Ende Oktober öffnet im Leopoldmuseum die Ausstellung "SENGL MALT" ihre Pforten. Aus diesem Anlass zeigen auch wir von Peter Sengl aktuelle Arbeiten, sowie Beispiele aus den letzten Jahrzehnten. Immerhin fand die erste Ausstellung des Künstlers in der Galerie Gerersdorfer im Jahre 1972 statt.
 

bild bild bild
bild bild bild

 
Peter Sengl im Gespräch mit Michaela Knapp
Wien, Juni 2001

Du formulierst es selbst immer kurz und bündig: »Ich wollte schon als Kind Maler werden. Und so war es.«
War wirklich alles so einfach für Peter Sengl?
In meiner Volksschule gab es einen Zeichenwettbewerb, zwei Kinder von der ganzen Schule wurden ausgewählt und zu einem Kurs geschickt: Ich war dabei. Ab da hat es mich zu interessieren begonnen. Das Malen hat mich auch durch die Mittelschule gehievt, denn ansonsten war ich ein schlechter Schüler. Ab meinem 12. Lebensjahr habe ich eigentlich täglich gemalt. Gemalt und Fußball gespielt. Ich habe mir vom Taschengeld Kunstbücher gekauft und mich schon früh mit Kubin, Velasquez und Picasso auseinandergesetzt, habe sie nachgemalt und mit dem Formenmaterial gespielt.

Gab es Vorbehalte des Elternhauses?
Wir hatten einen Deal: Wenn ich in der Mittelschule nicht durchfalle, darf ich auf die Akademie gehen. Natürlich mit der Auflage Kunsterzieher zu werden. Was ich nie erfüllt habe.

Nach dem Studium an der Akademie folgte gleich die erste Ausstellung im Grazer Forum Stadtpark, ein Jahr darauf eine in der Wiener Galerie Ariadne...
Wenn man das im Nachhinein betrachtet, hat das schon auch mit Glück zu tun. Aber auch mit einer gewissen Hartnäckigkeit. Man muss konsequent sein, in dem was man tut. Damals musste man schon mit Mappen herumgehen, bis man bei einer halbwegs guten Galerie landete.

Ein Sengl-Bild erkennt man sofort: Tiere und Menschen, gefangen und verstrickt in einem obsessiv anmutenden System von Verklammerungen und Hintergrundraster. Gab es diese Motivvorlieben von Anfang an?
Auf der Akademie habe ich noch relativ schlechte Sachen gemacht, nach abstrakten Versuchen bin ich dann immer figurativer geworden. Aber Tiere haben mich in ihrer Vielfalt immer schon fasziniert. Und diese Kasteln und Raster, die es bei mir immer gibt, kommen eigentlich von den alten Tierkäfigen in Schönbrunn. In den 60er Jahren war ich oft viermal in der Woche dort. Bei mir ist ein Bild immer genauso groß wie es gehört. Darum male ich einen Rand herum. Ich versuche auch immer die Dinge in einem gewissen Augenblick festzuhalten, um das Charakteristikum zu vermitteln. In letzter Zeit wenden die Frauen auf meinen Bildern oft ihre Gesichter ab: ein Kopf von hinten scheint mir interessanter, da weiß man nicht so genau, was auf der anderen Seite ist...

Auszug aus dem Katalog des Historischen Museums der Stadt Wien, 2001
“PETER SENGL – Schrecklich schön – Arbeiten 1970 – 2001”