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Katharina Gruzei, Moussa Kone

Nocturne (pieces of silence)


 GALERIE CHARIM
 21.11. - 29.01.2010

 

Vernissage: am Freitag, den 20. November 2009, von 18:00 bis 21:00 Uhr



Berlin, 2.12.2009: Die Fotografin Katharina Gruzei und der Zeichner Moussa Kone gehören zu den momentan gefragtesten Emerging Artists in Österreich. In der Ausstellung "Nocturne (pieces of silence)" in der Galerie Charim Ungar Contemporary (Markgrafenstr.68, 10969 Berlin) sind bis 29. Januar 2010 zum ersten Mal beide Positionen in einer gemeinsamen Ausstellung in Berlin zu sehen.

Kones raumgreifender Zeichnungsstil und seine benutzbaren 3D-Objekte verwandeln die Galerie in einer begehbare Zeichnung. Gruzeis langzeitbelichtete Nachtbilder und ihre Videos in Slow Motion mit markantem Sound geben dem Raum sphärische Tiefe. Das Raumkonzept, das beide Positionen miteinander vereint, entwarfen die mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichneten KünstlerInnen selbst.

Katharina Gruzeis "Fullmoon"-Serie zeigt Fotografien, die in Langzeitbelichtung bei Nacht entstanden sind. Seltsam entrückt erscheinen alltägliche Wohngegenden mit still verweilenden Protagonisten im Leuchten des Mondes. In einem ähnlich zeitlosen Zustand treffen zwei Frauen in Gruzeis mehrteiliger Videoinstallation aufeinander - eine davon ist sie selbst. Aufgenommen mit einer Highspeedkamera und in Slow-Motion abgespielt, unterlegt mit pulsierendem Sound aus mehreren Subwoofern, verschwimmt die Grenze zwischen Stand- und Bewegtbild. Ein Portrait der Künstlerin mit ihrer Fotoausrüstung, altmodisch hergestellt in Nassplattentechnik, hängt in einer schwarzen Nische. "Es gibt viele alte Selbstportraits, die Männer in stolzer Pose mit ihren Arbeitsgeräten zeigen - über mein Portrait frage ich nach den fehlenden Selbstportraits von Fotografinnen aus dieser Zeit. Fotografinnen hat es sehr wohl gegeben, es existieren jedoch keine solche Repräsentationen von ihnen.", erklärt Gruzei.

"Schreiben und Zeichnen stehen für mich in engem Zusammenhang, kunsthistorische Zitate sind oft in feinen Details verborgen" erklärt Moussa Kone. Seine Installation mit Tuschezeichnungen gruppiert sich um ein großes Triptychon mit dem Titel "garden of venus" Der Jungbrunnen aus Lucas Cranachs gleichnamigen Gemälde (Berlin, Gemäldegalerie) ist Zentrum der Zeichnung. Wandzeichnungen und real benutzbare Objekte, wie eine Bank oder der Tisch "writing table", dessen Tischplatte auf einem Alpha und Omega ruht, sind den Zeichnungen entnommen. Alle Figuren sind gesichtslos. Durch das Aussparen der Individualität verweist Kone auf gesellschaftliche Zusammenhänge, positive und negative Formen in Schwarz-Weiß Tonalitäten treten gegeneinander an. Die homogene Schraffur stellt die Tätigkeit der Hand des Künstlers regelrecht aus.

Katharina Gruzei (*1983) studierte an der Kunstuniversität Linz, der University of California Santa Barbara und an der UdK in Berlin. 2008 erhielt sie als Erste das renommierte Ö1 Talente Stipendium und den Theodor Körner Preis. Seitdem nahm sie Teil an zahlreichen großen Ausstellungen in Institutionen und hielt 2009 eine Guestlecture an der Stanford University.

Moussa Kone (*1978) betreibt mit seinem Kunstverein Projekte, wie den Art Critics Award, den Preis für Kunstkritik in Österreich. Dieses Jahr erhielt er das Staatsstipendium für Bildende Kunst, den Reznikov Award und den Strabag Art Award, an der Art Cologne war er in der Reihe ?New Positions" präsent. Seit kurzer Zeit lebt er auch in Berlin.