In
der Ausstellung zum Beginn der Herbstsaison hat Lisl Ponger eine
Serie von Fotografien ausgewählt, die sich explizit mit der
Verweigerung des Blickes in die Kamera der Fotografin beschäftigen.
Diese einfache Tatsache verändert in entscheidender Weise
das Verhältnis der Akteure vor und hinter der Kamera. Fragen
nach Machtbeziehungen werden deutlich und das, was zu sehen ist,
lässt sich nicht mehr als „natürlicher“ Blick
auf eine vermeintliche Realität begreifen, der durch das technische
Hilfsmittel der Kamera nur fixiert wurde.
"Vielleicht verhält es sich bei bestimmter abstrakter
Malerei ähnlich,
indem diese den vermeintlichen Realitätsbezug figurativer
Malerei unterläuft?" Diese Frage wurde zur These, die
nun in unserer Ausstellung erprobt werden soll. Lisl Ponger hat
Malereien von Erwin
Bohatsch und Yves Oppenheim ausgewählt und diese in den Räumen
der Galerie zusammen mit ihren Fotografien angeordnet. Es ist keine
Gegenüberstellung, betont Sie. „Vielleicht tut es gerade
der nicht figurativen Malerei auch gut, nicht immer nur in der
alten Dichotomie von Malerei und Fotografie, oder den medienimmanenten
Fragestellungen wahrgenommen zu werden?" Diese Perspektive
lässt sich auch umkehren: "Warum scheint die Fotografie
weniger Fragen zu stellen, als beispielsweise abstrakte Malerei?"
Weitere Hinweise:
Während dieser Ausstellung wird Lisl
Ponger eine CD zu ihrer Arbeit und Werken von Tim Sharp präsentieren.
(Der Termin wird noch bekannt gegeben) Diese Katalog-CD entsteht
anlässlich der
Ausstellung "Black Atlantik", 16.9. – 15.11.2004,
Haus der Kulturen der Welt, Berlin (Isaac Julien, Keith Piper,
Lisl Ponger und Tim Sharp, kuratiert von Shaheen Merali) |
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