Lisl
Ponger zeigt in der Ausstellung: „Place Myths,
from gray to sunny“ verschiedene
Fotoserien, in denen sie die Rezeption primitivistischer Kunst
in der frühen Moderne am Beispiel von Emil Nolde, die Konstruktion
des exotischen Anderen, am Beispiel des Orientalismus und Fragen
des ethnologischen Blicks thematisiert. Die überwiegende Mehrzahl
der Fotos wurden in Damaskus, Kairo, Äthiopien und Dakar aufgenommen,
an Orten, die eine Fülle von „exotischen“ Motiven
bieten.
Lisl Ponger beschäftigt die Frage, was den künstlerischen
und ethnologischen Blick auf diese Kulturen geprägt hat, und
wie sich aus der Distanz der Gegenwart heraus, diese Erfahrungen
in ihrer eigenen Bildfindung vermitteln und reflektieren lassen.
Lisl Ponger veranschaulicht dabei auch, dass sie sich nicht auf eine
vermeintlich neutrale Position als Künstlerin zurück ziehen
möchte. Sie ist als westliche weiße Künstlerin immer
auch ein Teil der postkolonialen Verhältnisse, die sie, so wie
ihre eigene Arbeit, kritisch hinterfragt. |
|