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Am Anfang/Die Edition

Kirsten Borchert, Henriette Leinfellner, Agata Peperski, Gerlinde Thuma

GALERIE ARCADE
 15.01. - 11.02.2012

 

Vernissage am Samstag, 14. Jänner 2012 , um 18:00 Uhr


Seit 1994 werden von der Galerie kunstraumarcade jährlich Grafik-Editionen in kleinen Auflagen verlegt. Wie schon 2011 werden auch 2012 in der ersten Ausstellung des Jahres die neuenEditionen präsentiert. Darüber hinaus weitere Arbeiten der

Künstlerinnen Kirsten Borchert, Henriette Leinfellner, Agata Perpersi und Gerlinde Thuma die neben der Grafik in unterschiedlichen Bereichen arbeiten – Siebdruck, Radierung, analoge Fotografie, Zeichnung und Objekt.

Kirsten Borchert
Geboren 1986 in Oberhausen, Deutschland, studiert seit 2007 Grafik und Fotografie an der Universität für angewandte Kunst/Wien. Die Arbeit von Kirsten Borchert beschäftigt sich mit Konstruktionen von Vergangenheit. Sie ist der Versuch Ereignisse zu konservieren, wie auch Vergangenes zu rekonstruieren. Der Betrachter schaut auf einzelne Versuche oder auf Werkgruppen, die vielmehr Möglichkeiten zeigen, als dass sie sich auf einen konkret biografischen Kontext beziehen. Durch die Kombination verschiedener Medien wie Siebdruck, Silbergelatine Abzug, Zeichnung, aber auch die Verwendung von gefundenen Objekten entsteht eine Sammlung verschiedener Wirklichkeitsreferenzen, an die sich der Betrachter aus verschiedenen Positionen und Blickwinkeln herantasten kann.

Henriette Leinfellner
1962 in Wien geboren; 1977 – 81 Aufenthalt in London, Pre Diploma in Fine Art am Ealing College of Higher Education, London, GB 1981-89 Studium der Malerei und Graphik, an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien, seit 1990 Lehre an der Universität für angewandte Kunst, Wien, Abteilung Grafik/Druckgrafik. Reise und Ortsveränderung sind immer wiederkehrende Themen von Henriette Leinfellner, so auch in ihren großformatigen Arbeiten der Serie „Trayectos“. Flugkarten und Seekarten sind oft Ausgangsmaterialien für ihre Arbeiten, sowie fotografische Aufnahmen als Fragmente für collageartige Überlagerungen im Bildraum. „Die Reise ist mehr noch als eine Ortsveränderung ein sensorisches Abenteuer“ schreibt sie im Katalogtext zu diesem Zyklus, in dem es ihr darum geht, „Schwingungen, Bewegungen und Intensität zu registrieren“. Henriette Leinfellner formuliert das in ihren druckgrafischen Arbeiten durch farbige und haptische Akzente, und zwar in allen möglichen Verfahren von der Fotopolymerradierung bis zum Prägedruck, der Collage und Kombinationstechniken.

Agata Peperski
1987 in Warschau/PL geboren. 2005 – 2007 Warsaw School of Social Sciences and Humanities (SWPS). Lebt und studiert in Wien, Österreich ab seit 2007 an der Universität für angewandte Kunst Wien / Bildende und mediale Kunst/ Klasse Grafik und Druckgrafik / Prof. Jan Svenungsson Agata Peperski betrachtet ihre Umwelt, nimmt Bilder auf in ihre Sammlung. Sie macht Fotografien von dem was sie erlebt, was ihr begegnet wenn sie schaut. Sie zeigt Alltagsausschnitte. Sich, alleine zuhause; Portraits uns unbekannter Personen oder Landschaften. Im Entstehungsprozess wird die Wirklichkeit seziert, Überschüssiges eliminiert und die Erscheinung gebenden Elemente dieser Wirklichkeit werden freigelegt. Peperski spürt das Unverzichtbare auf. Ihr Interesse gilt dem Wesen einer Landschaft oder einer menschlichen Begegnung. Die Siebdruckserien sind keine Referenzen alltäglicher Ereignisse in Peperskis Leben. Durch die Konzentration auf das Wesentliche werden Stereotypen von Landschaften, Handlungen oder Situationen geschaffen. Der strenge, formale Aufbau der Serien bildet ähnlich wie die Taktart in der Musik das Gerüst, in dem die Künstlerin die zuvor gefilterten Bildelemente, Bild für Bild komponiert ohne den Gesamtklang aus den Augen zu verlieren.

Gerlinde Thuma
Geboren 1962 in Wien, lebt und arbeitet in Gablitz/NÖ; 1981-88 Studium Mkl. Maria Lassnig Hochschule für angewandte Kunst Raum und Zeit sowie die Unterschiedlichkeit ihrer Wahrnehmung sind ein wesentlicher Aspekt im Werk von Gerlinde Thuma. Um Zeitabläufe – Zeitabschnitte oder die Variation einer formalen Idee sichtbar zu machen nutzt Gerlinde Thuma das Diptychon und setzt ihre Bilder nahezu ausnahmslos aus zwei Leinwänden zusammen, in vertikaler oder horizontaler Gegenüberstellung. Durch die Wiederholung allerdings erhalten sie erst ihre räumliche und zeitliche Dimension. Für den malerischen Prozess bildet die Natur den Archetypus eines Formenrepertoires, der einen Ausgangspunkt darstellt. Natur jenseits eines literarischen bestimmten oder dokumentarischen Blickwinkels, als universelle Instanz, als etwas schweigsam Elementares. (Silvie Aigner)